Premium
Beiträge zur Verdauungsphysiologie des Pferdes 1
Author(s) -
Meyer H.,
Lindner A.,
Schmidt M.
Publication year - 1985
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1985.tb01540.x
Subject(s) - gynecology , chemistry , microbiology and biotechnology , medicine , biology
Zusammenfassung Bei 2 intakten und 3 caecumfistulierten Pferden (350–400 kg LM) wurden während Heu‐ oder Mischfutterzuteilung die Tränkwasserzufuhr teilweise (50% des Bedarfes) oder vollständig unterbrochen (für 48 bzw. 72 Stunden) und ileocaecaler Wasserfluß, Gesamtwasserbilanz sowie die Veränderungen verschiedener Blutparameter (Na‐, K‐, Harnstoff, Gesamteiweißge‐halt im Serum, Osmolarität) während Depletion und Repletion registriert. Ein 50%iger Wassermangel führte zu keinen nachhaltigen Veränderungen der überprüften Parameter, allein während der Heufütterung kam es zu einem deutlichen Gewichtsabfall (rd. 9% nach 72 Stunden). Ein vollständiger Wassermangel (48 Stunden) beeinträchtigte bei Heufütterung die Futteraufnahme (–15%), hatte jedoch keine nachhaltigen Wirkungen auf den ileocaecalen Wasserfluß sowie den Kot‐TS‐Gehalt. Die faecalen Wasserabgaben wurden geringgradig, die renalen um rd. 50% gegenüber den Ausgangswerten reduziert. Im Blutplasma stiegen die Gehalte an Gesamteiweiß um 3,8, Natrium um 3,7 und Hamstoff um 21% sowie die Osmolarität um 6,6%. Ein vollständiger 72stündiger Wassermangel während Mischfutterzuteilung führte bei gleichbleibender Futteraufnahme zu Gewichtsverlusten von rd. 7,6%, zum Anstieg des TS‐Gehaltes im Ileumchymus von 36% und im Kot von rd. 15%. Die faecalen Wasserabgaben reduzierten sich um 33, die renalen um 40%. Die Gewichtsverluste konnten im wesentlichen auf die negative Wasserbilanz zurückgeführt werden. Im Blutplasma stiegen Natrium um 5,9, Osmolarität um 8,5, Gesamteiweiß um 10, Harnstoff um 22% an. Bei Bereitstellung von Wasser am Ende der Depletion nahmen die Pferde innerhalb von 20 Minuten so viel Wasser auf, daß sie ihr ursprüngliches Gewicht wieder erreichten und um 1% überschritten. Im Plasma normalisierten sich die Osmolarität innerhalb von 40, der Na‐Gehalt innerhalb von 60 Minuten nach der Repletion, während der Proteingehalt nach 2 Stunden geringgradig oberhalb oder unterhalb, der Harnstoffgehalt um 10–20% oberhalb der Ausgangswerte blieb.