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Aufnahme von Aminosäuren in vitro in das Dünndarmgewebe
Author(s) -
Reichl J. R.,
Rothschild B.
Publication year - 1984
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1984.tb01405.x
Subject(s) - gynecology , chemistry , medicine
Zusammenfassung Während in den vorangehenden Mitteilungen die Ergebnisse nach der Futterration beschrieben wurden, wurden in der vorliegenden Mitteilung die durchschnittlichen Werte bei Tierarten verglichen und die Regressionsgleichungen für die Beziehung zwischen der Aufnahme der Aminosäuren und dem Gehalt der Aminosäuren im Inkubationsmedium, im Futterprotein oder im Protein der Pansenmikroben berechnent. Der durchschnittliche Aminosäurengehalt des Futterproteins zeigte – bis auf wenige Ausnahmen – nur kleine Standardabweichungen. Aus diesem Grund war der Unterschied zwischen den Tierarten nur bei einigen Aminosäuren signifikant. Auch die Unterschiede in den Konzentrationsgradienten waren zwischen den Tierarten relativ klein und nur in wenigen Fällen signifikant. Die Gradienten waren beim Rind wegen einer wesentlich längeren Inkubationszeit am größten. Wurde linear auf 5 min extrapoliert, zeigte beim Rind die Hälfte der untersuchten Aminosäuren einen Gradienten, der im Rahmen der Gradienten von anderen Tierarten lag. Die Aufnahmeraten der Aminosäuren in das Dünndarmgewebe liegen — mit Ausnahme von ALA — bei Ratten niedriger als bei Schweinen oder Jungbullen. Nur bei drei Aminosäuren sind diese Differenzen nicht signifikant. Beim Rind haben alle Aminosäuren wegen einer längeren Inkubationszeit die niedrigsten Aufnahmeraten, die von den anderen Tierarten im Durchschnitt um den Faktor 4,22 kleiner sind. Allerdings ergab erst eine Umrechnung der beim Rind gemessenen Aufnahmeraten mit Faktor 6 die beste Korrelation zwischen den Aufnahmeraten der Aminosäuren und deren Gehalt im Medium, wenn alle Tierarten in die Berechnung einbezogen wurden. Die Regression der Aufnahmeraten der Aminosäuren zu dem Aminosäurengehalt im Inkubationsmedium oder im Futterprotein ergab signifikante Korrelationskoeffizienten, diese waren nach Eliminierung von PRO, SER und ALA besser und immer größer als 0,8. Bei Jungbullen wurde für die Aufnahmeraten der Aminosäuren zu dem Aminosäurengehalt im Futterprotein eine wesentlich schlechtere Korrelation berechnet, als zu dem geschätzten Aminosäurengehalt in Pansenmikroben. Die Korrelation der Konzentrationsgradienten zu Aminosärengehalten wurde bei allen Tierarten kleiner als 0,1 — d.h. nicht signifikant. Die multiple Regression der Aufnahmeraten der Aminosäuren zu dem Aminosäurengehalt im Medium und im Futter (bei Jungbullen und Rind anstatt im Futter in den Pansenmikroben) verbesserte in den meisten Fällen die Korrelationskoeffizienten. Nach der Prüfung der Streuung des Partialregressionskoeffizienten zeigte der Aminosäurengehalt im Medium einen stärkeren Einfluß auf die Aufnahmeraten als der Aminosäurengehalt im Futterprotein oder im Protein der Mikroben. Bei Bullen hat die Einbeziehung des Aminosäurengehaltes im Futterprotein in die Berechnung zusätzlich zu dem Aminosäurengehalt im Medium und Mikrobenprotein die multiple Korrelation kaum verbessert. In Übereinstimmung mit den vorangehenden Veröffentlichungen war es möglich, den Einfluß des Proteingehaltes im Futter auf die Aufnahmeraten der Aminosäuren in das Darmgewebe darzulegen. Die Regressionskoeffizienten der Aufnahmeraten der Aminosäuren zu deren Gehalt im Medium, Futter oder in den Mikroben waren signifikant niedriger nach der Fütterung von Rationen mit mittleren Proteingehalten, als wenn Rationen mit hohen oder niedrigen Proteingehalten gefüttert wurden. Eine aus 11 Aminosäuren berechnete Regressionsgleichung für die Beziehung der Aufnahmeraten der Aminosäuren in das Dünndarmgewebe (nM/100 mg Darmtrockengewicht/min) zu dem Aminosäurengehalt im Medium (μM) ergab in unseren Inkubationsexperimenten an Ratten den selben Regressionskoeffizient von 0,126, als wenn die Beziehung der Absorptionsraten der Aminosäuren zu deren Gehalt im Medium aus den Perfusionsexperimenten an Ratten von G ardner (1976) — umgerechnet auf gleiche Einheiten — berechnet wurde. Die für die Jungbullen berechnete Gleichung ergab einen Regressionskoeffizienten von 0,127 und bei Schweinen von 0,145.