Einfluß einer starken Verwurmung (Magen‐Darm‐Strongyliden) auf Mineralstoffstoffwechsel, ausgewählte haematologische und klinisch‐chemische Parameter sowie auf die Entwicklung bestimmter Organe beim wachsenden Kleinwiederkäuer

Zusammenfassung Mittels einer wiederholten Mehrfachinfestation als Modell der natürlichen Verwurmung wurden die Auswirkungen eines Befalls mit Magen‐Darmstrongyliden auf ausgewählte ernäh‐rungsphysiologische und klinische Parameter beim Kleinwiederkäuer studiert. Als Versuchs‐tiere dienten zwölf wurmfrei aufgezogene Ziegenkastraten der Rasse Saanen. Sechs Tiere (W) wurden schubweise mit steigender Anzahl Magen‐Darmstrongylidenlarven peroral infestiert, die übrigen sechs dienten als Referenz (R). Die Infektion war am 20. Tage nach Erstinfektion patent. Mit fortschreitender Versuchs‐dauer war eine progrediente Verschlechterung des Allgemeinzustandes der parasitierten Tiere zu beobachten. Der Futterverzehr der verwurmten Tiere nahm deutlich ab und der Tageszuwachs der Gruppe W lag deutlich unter dem der Kontrolle. Wahrend die Verwurmung die Verdaulichkeit der organischen Substanz nicht beeinflußte, sank die des Stickstoffs von 62% bei R auf 50% bei der Gruppe W ab (P = 0,8%). Keine gesicherten Differenzen sowohl für die Verdaulichkeit als auch für die Retention ergaben sich für die Mengenelemente Ca, P und Mg. Die infestierten Tiere zeigten eine deutliche Anämie, Hypoalbuminämie und Hypocal‐cämie. Die Enzyme GOT, GPT, CK und G1DH sowie die Elektrolyte Mg, K und Na blieben unbeeinflußt. Pathologisch‐anatomisch zeigte sich bei den verwurmten Jungziegen eine chronische Gastroenteritis.