Premium
Untersuchungen zur biologischen Wirksamkeit sogenannter Thiaminantagonisten bei Ratten mit suboptimaler Thiaminversorgung 1
Author(s) -
Schaller K.,
BrammertzBuchen Chr.,
Brammertz K. H.,
Höller H.
Publication year - 1977
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1977.tb00210.x
Subject(s) - gynecology , chemistry , medicine
Zusammenfassung In zwei Fütterungsversuchen an suboptimal mit Thiamin versorgten Ratten wurden einige Substanzen mit hoher Antithiaminwirksamkeit in vitro verabreicht, um ihre biologische Wirksamkeit zu prüfen. Über das Futter bzw. das Trinkwasser erhielten die Tiere Kaffeesäure und Hämin in unterschiedlicher Dosierung, außerdem einen konzentrierten wäßrigen Rübensilageextrakt sowie, als positive Kontrolle, das Coccidiostaticum Amprolium®. Als Kontrollgruppen dienten Tiere mit optimaler bzw. suboptimaler Thiaminversorgung ohne Zusatz von Testsubstanzen. Untersucht wurden Gewichtsentwicklung, Transketolaseaktivität und TPP‐Effekt (prozentuale Erhöhung der Transketolaseaktivität nach Zugabe von Thiaminpyrophosphat) im Erythrocytenhämolysat und im Gehirn sowie der Gehalt der Gehirne an Thiamin und Thiaminphosphaten. Mit Ausnahme des strukturanalogen Thiaminantagonisten Amprolium verstärkte keine der untersuchten Substanzen den bestehenden latenten Thiaminmangel. Aus den Ergebnissen wird gefolgert, daß eine in vitro ermittelte hohe Antithiaminwirksamkeit keine Aussage über die biologische Wirksamkeit solcher Substanzen zuläßt. Die Applikation hoher Dosen Amprolium führte zu schwerem Thiaminmangel, der sich klinisch wie auch in der Veränderung aller untersuchten Parameter zu erkennen gab.