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Zur Energie‐ und Proteinversorgung des Mastschweines
Author(s) -
Wenk C.,
Pfirter H. P.,
Schürch A.
Publication year - 1975
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1975.tb01141.x
Subject(s) - gynecology , microbiology and biotechnology , chemistry , physics , biology , medicine
Zusammenfassung In zwei Gesamtstoffwechselversuchen wurde der Einfluß verschieden hoher Zufuhr an Futterenergie und Futterprotein auf den Protein‐ und Fettansatz wachsender Schweine untersucht. Ergänzende Mastversuche mit der gleichen Problemstellung, in denen der Zuwachs, die Futterverwertung und die Schlachtkörperzusammensetzung erfaßt wurden, dienten der näheren Beurteilung der praktischen Bedeutung dieser Untersuchungen. Die Mastversuche lieferten zudem Hinweise auf den Verlauf des Tageszuwachses in Abhängigkeit vom Lebendgewicht der Tiere bei den verschiedenen Futtervarianten. Während der Proteinansatz mit steigender Energiezufuhr nur bis zu einem Optimum (in unserem Versuch 3260 kcal verdauliche Energie pro kg Futter) zunahm, erhöhte sich der Fettansatz mit steigenden Energiegaben über den ganzen untersuchten Bereich wesentlich. Im entsprechenden Mastversuch äußerte sich dieser Effekt in höheren Tageszunahmen und einer besseren Verwertung der Futterenergie. Die Schlachtkörperzusammensetzung, die anhand einer Grobzerlegung in Teilstücke der linkcn Schlachthälfte erhoben wurde, erfuhr durch die steigende Energiezufuhr keine wesentliche Verschlechterung, da der vermehrte Fettansatz hauptsächlich intramuskulär erfolgte. Eine Erhöhung des Gehaltes des F'utters an verdaulichem Rohprotein von 13,1 % bis auf 16,1 % bei gleichbleibender Energiezufuhr bewirkte in den Gesamtstoffwechselversuchen eine Steigerung des Proteinansatzes und gleichzeitig eine Abnahme des Fettansatzes. Im Mastversuch ließ sich durch den höheren Proteingehalt im Futter besonders der Tageszuwachs in der ersten Masthälfte verbessern, was aber mit einer entsprechenden Reduktion in der zweiten Masthälfte verbunden war. Die mittlere Futterverwertung und die Schlachtkörperzusammensetzung wurden durch die unterschiedlichen Proteinstufen nicht beeinflußt. Während junge Tiere hohe Ansprüche an den Proteingehalt des Futters stellen, kann sich bei Schweinen in der Endmastphase ein zu hoher Proteingehalt negativ auswirken. In der Endmastphase führten protein‐ärmere Rationen zu höheren Tageszunahmen. Eine weitere Versuchsreihe mit Mast‐ und Stickstoffbilanzversuchen diente der Erfassung des Einflusses unterschiedlicher Proteinträger im Futter sowie eines unterschiedlichen Protein‐ und Aminosäureangebotes auf die Mastleistung, die Schlachtkörperzusammensetzung und Fleischqualitätsmerkmale bei Mastschweinen. Eine rein vegetable, Sojaschrot enthaltende Futterration erwies sich bezüglich aller erhobenen Merkmale als gleichwertig mit einer Ration, in der zusätzlich Fisch‐ und Fleischmehl enthalten war. Eine mit den Aminosäuren Lysin und Methionin ergänzte Gerstenration, die einen Gehalt an verdaulichem Rohprotein von nur 8 % aufwies, erbrachte, abgesehen von etwas schlechteren Gewichtszunahmen in der ersten Masthälfte, ebenfalls gute Mastergebnisse. Die Schlachtkörperqualität der Schweine entsprach derjenigen der beiden proteinreicheren Varianten. Das Weglassen der Aminosäureergänzung in der Gerstenration hatte dagegen eine deutliche Beeinträchtigung von Tageszuwachs und Proteinansatz bei einer gleichzeitigen Verschlechterung der Futterverwertung zur Folge. Die Schlachtkörper wiesen zudem einen höheren Depotfettanteil sowie einen höheren Gehalt an intramuskulärem Fett auf als diejenigen der andern Varianten.