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Zum Trächtigkeitsanabolismus an Kupfer in Abhängigkeit von der Cu‐Versorgung
Author(s) -
Kirchgessner M.,
Spoerl R.
Publication year - 1975
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1975.tb01119.x
Subject(s) - chemistry , gynecology , microbiology and biotechnology , physics , biology , medicine
Zusammenfassung An insgesamt 42 weiblichen Ratten (Sprague‐Dawley) wurde eine Untersuchung über den Cu‐Ansatz während der Gravidität durchgeführt. Dazu wurden alle Tiere zunächst bis zu einer durchschnittlichen Lebendmasse von 188 g mit einer Cu‐armen semisynthetischen Stärke‐Kasein‐Diät (0,7 ppm Cu) aufgezogen und anschließend auf 3 Diätgruppen mit 0,7; 2,2 und 8,7 ppm Cu aufgeteilt. Jede Gruppe bestand aus 14 Tieren, von denen 8 gedeckt wurden. Während der Graviditätsperiode war die Futteraufnahme bei allen Tieren gleich hoch. Am 21. Trächtigkeitstag wurden die graviden und die nichtgraviden Ratten dekapitiert. Von sämtlichen Tieren wurde das Blut, die Lebern und die Uteri, von den graviden Ratten zusätzlich die Milchdrüse sowie Foeten und Eihäute mit Fruchtwasser entnommen und deren Cu‐Gehalt gemessen. Im Serum wurden Cu‐Konzentration und Coeruloplasmin‐Aktivität bestimmt. Bei optimaler Cu‐Versorgung der Ratten während der Gravidität zeigte sich gegenüber den nichtgraviden Weibchen eine erhöhte Cu‐Retention, die über den Ansatz in Milchdrüse, Uterus, Foeten sowie Eihäuten mit Fruchtwasser hinausging. Insgesamt wurden dabei ohne das Trächtigkeitsprodukt etwa 32% mehr Kupfer angesetzt. Die deutlichste Steigerung zeigte das Blut mit 38%. In der Leber wurden etwa 35% Kupfer zusätzlich retiniert. Auch bei suboptimaler Cu‐Zufuhr über die Diät speicherten Leber und Blut der graviden Ratten 33–34% mehr Kupfer als nichtgravide Ratten, während im ganzen Körper nur noch um 10% erhöhte Cu‐Gehalte vorhanden waren. Bei starkem Cu‐Mangel (0,7 ppm Cu in der Diät) fand keine Super‐retention mehr statt, der Blut‐Cu‐Gehalt wurde im Vergleich zu den nichtgraviden Tieren auf der gleichen Versorgungsstufe sogar stark gesenkt. Im Trächtigkeitsprodukt wurden jedoch trotz geringer Cu‐Versorgung etwa 20% mehr Kupfer retiniert. Mit zunehmender Wurfgröße ging der Cu‐Gehalt des gesamten Körpers und der Leber der Muttertiere sowie pro Foetus zurück, während er in der Milchdrüse, in Eihäuten mit Fruchtwasser und im Uterus anstieg, wobei 76% vom Kupfer des Organismus im Trächtigkeitsprodukt wiedergefunden wurden. Der Cu‐Gehalt pro Foetus verminderte sich um 0,5 μg, was bei 4–10 Foeten je Wurf und optimaler Cu‐Versorgung (8 ppm) einem Rückgang um 6–8% und bei suboptimaler Versorgung (2 ppm Diät‐Cu) um etwa 10–12% des mittleren Cu‐Gehalts der Foeten entspricht.