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Versuch einer optimalen künstlichen Ernährung von Baby‐Ratten 1
Author(s) -
Ballowitz Leonore,
Oetker Regine,
Sander Heidi
Publication year - 1972
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1972.tb00761.x
Subject(s) - chemistry , gynecology , medicine
Zusammenfassung Im Rahmen von Bestrahlungsversuchen ergab sich die Notwendigkeit, junge Ratten für eine Periode von zehn Tagen (beginnend am 3. bis 4. Lebenstag) künstlich zu ernähren. Hierfür wurden verschiedene Nahrungsgemische erprobt. Es war nicht möglich, die jungen Ratten mit Eiweißhydrolysaten bzw. Mischungen aus reinen Aminosäuren als alleinigem Proteinspender am Leben zu erhalten. Dies gelang jedoch durch Zugabe von etwas Rattenmilch bzw. von Kuhmilch. Wurden konzentrierte, reine Kuhmilchpräparationen verwendet, deren Eiweißgehalt der Rattenmilch nahekam, stellten sich erhebliche Passagestörungen im Magendarmtrakt ein. Im Magen bildeten sich regelrechte Käseklumpen. Bei Gabe von Aminosäuren bzw. Eiweißhydrolysaten allein entwickelte sich eine erhebliche Azidose, die, wenn vielleicht auch nicht aus‐schließlich, dodi in hohem Maße für den Mißerfolg einer solchen Ernährung verantwortlich sein dürfte. Die besten Ergebnisse wurden mit einer Mischung eines Eiweiß‐hydrolysates (Albumaid complete®) und doppelt konzentrierter, kochsalzarmer Kuhmilch (Pennac®) im Verhältnis 2:1, angereichert mit Fetten, Kohlenhydraten, Mineralien und Vitaminen, erzielt. Eine größere Zahl von Tieren überlebte auch dann, wenn der Proteinbedarf zur Hälfte aus doppelt konzentrierter Kuhmilch und Eiweißhydrolysaten bzw. Aminosäurengemischen gedeckt wurde. Neben Angaben der Letalität und des Gewichtsansatzes wird über die spätere Fertilität, über Untersuchungen des Serumeiweißes und Harnstoffes sowie über Elektrolytbestimmungen im Serum und Harn bei den verschiedenen Ernährungsformen berichtet. Wurden Nahrungen mit hohem Kuhmilchanteil verfüttert, so entwickelten sich bei zahlreichen Tieren Cataracte.