Premium
Untersuchungen zur analytischen und physiologischen Charakterisierung der Aminosäurenschädigung durch Hitzebehandlung
Author(s) -
Erbersdobler H.,
Dümmer H.
Publication year - 1971
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1971.tb01571.x
Subject(s) - chemistry , lysin , microbiology and biotechnology , biology , biochemistry , escherichia coli , bacteriophage , gene
Zusammenfassung An einem schonend getrockneten und einem aus derselben Milch hergestellten scharf getrockneten Magermilchpulver wurden analytische und tierexperimentelle Untersuchungen über die bei der Hitzebehandlung auftretenden Aminosäurenschädigungen durchgeführt. Bei der verschärften Milchpulvertrocknung kam es zu einem Abfall an Lysin von 8,9 auf 5,8%, an verfügbarem Lysin (Dinitrofluorbenzolmethode) von 6,6 auf 2,2% und an Cystin von 1,0 auf 0,8% (alle Werte in g/16 g N). Die übrigen Aminosäuren wurden der Analyse nach zu urteilen nicht oder nur geringfügig beeinflußt. Hohe Anteile an Furosin, einem durch salzsaure Hydrolyse entstehenden Folgeprodukt des Epsilon‐Fruktoselysins oder Epsilon‐Laktuloselysins, ließen darauf schließen, daß der größte Teil des in Verlust geratenen Lysins, gebunden als ernährungsphysiologisch inaktiver Lysin‐Zucker‐Komplex, vorlag. Nach einer Testmahlzeit des hitzegeschädigten Milchpulvers ergab sich bei erwachsenen Ratten eine im Vergleich zur schonend getrockneten Probe deutlich geringere Anflutung für das Lysin im Pfortaderplasma. Weitere Aminosäuren waren offensichtlich nicht geschädigt worden (Cystin wurde nicht untersucht). Durch Zusatz des ernährungsphysiologisch in Verlust geratenen Lysins wurde die Proteinqualität der schonend getrockneten Vergleichsprobe nahezu wieder erreicht, was ebenfalls für die fast selektiv zu nennende Lysinschädigung bei verschärfter Milchtrocknung spricht.