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Untersuchungen in vitro zur Frage der Harnstoffumsetzungen im Pansensaft 1
Author(s) -
Müller R.,
Kirchner I.
Publication year - 1970
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1970.tb00331.x
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Zusammenfassung Es wurden Untersuchungen darüber angestellt, inwieweit Inhibitoren und Aktivatoren der Urease die im Pflanzenreich bekannte Wirkung auch im Pansen ausüben. Dazu wurde Panseninhalt von fistulierten Ochsen entnommen und nach Entfernung der groben Anteile je 2 Stunden bei 50° C in 13‐ml‐Proben bei pH‐Einstellung auf 6,5 inkubiert. Physiologische Inhibitoren sind die mit dem Futter in die Vormägen gelangenden Polyphenole und Chinone. Im Futter enthaltene mikrobielle Phenolasen oxydieren die Phenolderivate schnell zu Chinonen, die als eigentliche Inhibitoren die S‐SH‐Brücken der Urease blockieren. Dabei hemmen p‐Derivate stärker als o‐Phenole in übereinstimmung mit pflanzlicher und tierischer Urease. Die Hemmung kann weitgehend durch Thioverbindungen und starke Reduktionsmittel, wie Pyrogallol, Natriumwolframat und Phosphorwolframsäure, aufgehoben werden. Mit den beiden letzteren Verbindungen konnte in nativem Pansensaft gezeigt werden, daß die Ureaseaktivität auf das Zwei‐ bis Dreifache gesteigert werden kann. Hieraus ist auf das Vorhandensein von natürlichen Inhibitoren im Pansen zu schließen. Schwermetallionen hemmten die Pansenurease wesentlich geringer als gereinigtes Soja‐Enzym, so daß ein wirkungsvoller Einsatz in der Fütterung wegen der Toxizitätsgefahr nicht möglich ist. Verschiedene bei gereinigtem Soja‐Enzym protektiv wirkende Substanzen, wie Phosphatpuffer, MgSO 4 und Gummi arabicum, inaktivierten die Pansenurease. Diese Erscheinungen werden auf die große Anzahl von Begleitstoffen im Panseninhalt zurückgeführt, die einen regulativen Mechanismus darstellen und so ein für das Wirtstier optimales Milieu schaffen. Es wird auf die Bedeutung der physiologischen Hemmstoffe, vor allem in Rüben (auch Schnitzeln) und Luzerne, hingewiesen, die erfolgreich bei hohen Harnstoffgaben eingesetzt werden können.

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