Untersuchungen über die Verwertung von Harnstoff beim Wiederkäuer

Zusammenfassung In zwei Gruppen zu je vier Milchkühen wurde mit einer Mais‐ bzw. einer Hafer‐Tapioka‐Mischung als Stärkequellen die Verdaulichkeit der Rohnährstoffe untersucht. Als Proteinquelle wurden Sojaschrot oder eine proteinäquivalente Harnstoffmenge eingesetzt. Der Versuch wurde in fünf Perioden durchgeführt. In der Verdaulichkeit der organischen Substanz und der N‐freien Extraktstoffe zeigten sich in beiden Gruppen nur geringe Unterschiede zwischen den Perioden. Ebenfalls waren kaum Unter‐schiede zwischen den beiden Gruppen zu beobachten. In der Normalperiode III nach der Harnstoffperiode war die N‐Verdaulichkeit in beiden Gruppen signifikant (P < 0,01) um etwa 4% höher als in den Normalperioden I und V. In den Harnstoffperioden unterschied sich die N‐Verdaulichkeit nicht signifikant von den Normalperioden I und V. Dagegen war die N‐Verdaulichkeit in den N‐Mangelperioden IV gegenüber den übrigen Perioden signiftkant (P < 0,001) nicd‐riger. In der Harnstoffperiode der Hafer‐Tapioka‐Gruppe war die Rohfaserverdaulich‐keit gegenüber der N‐Mangelperiode um 3,0 %r höher. Diese Gruppe nahm im Kraft ‐futter täglich 178 g Rohfaser mehr auf als die Mais‐Gruppe. In der Mais‐Gruppe konnten dagegen keine gesicherten Unterschiede in der Rohfaserverdaulichkeit zwischen den Perioden gefunden werden. Bei gleichem Rohfasergehalt im Grundfutter hatte Harnstoff einen positiven Einfluß auf die Verdaulichkeit der Rohfaser bei einem Rohfasergehalt von etwa 7,0 % im Kraftfutter. Bei einem Rohfasergehalt von etwa 3,0 % im Kraftfutter konnte kein Einfluß gefunden werden. Für die Verdaulichkeit des Rohfettes konnte in der Harnstoffperiode der Mais‐Gruppe eine Verbesserung um 7,03 % gegenüber den Soja‐Perioden festgestellt werden.