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Untersuchungen über die Skelettentwicklung und ‐mineralisierung in den ersten acht Lebenswochen beim Ferkel
Author(s) -
Günther K.,
Witting R.,
Lenkeit W.
Publication year - 1966
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1966.tb01464.x
Subject(s) - gynecology , chemistry , medicine
Zusammenfassung An 45 Ferkeln der Deutschen Veredelten Landschweinrasse ohne holländisch‐dänische Blutführung wurde die Skelettentwicklung und ‐mineralisierung im Rahmen des Gesamtkörperwachstums und in Abhängigkeit von der Mineralversorgung über das Futter untersucht. Hierzu wurden 15 Versuchstiere am 1., 11 Versuchstiere am 21. und 19 Ferkel am 56. Lebenstag getötet, das Gesamtskelett herauspräpariert und in acht verschiedene Fraktionen aufgeteilt. Die chemisch‐analytische Untersuchung der einzelnen Skeletteile auf fettfreie organische Substanz, auf Knochenasche sowie auf Calcium und Phosphor zeigte folgende Ergebnisse:1 Der Mineralansatz und die Zunahme der organischen Grundsubstanz des Ferkel‐skelettes, bezogen auf das Körpergewicht, sind in den ersten 21 Lebenstagen nur wenig größer als in den folgenden 35 Lebenstagen. 2 Der spezifische Gehalt des Ferkelskelettes an Knochenasche und an organischer Substanz je Kilogramm Körpergewicht nimmt vom 1. bis zum 21. Lebenstag beträchtlich, vom 21. bis zum 56. Lebenstag nur noch geringgradig ab. Die Ursachen hierfür liegen in einer gedrosselten Wachstumsintensität des Skelettes gegenüber den anderen Geweben und nicht in einer mangelhaften Mineralversorgung des säugenden Ferkels über die Muttermilch. 3 Bei mineralimbalanter Versorgungslage wird die Wachstumsintensität des Gesamtkörpers und der organischen Grundsubstanz des Skelettes neben der Mineraleinlagerung in das Knochensystem gehemmt. Die antisomatische Wirkung auf die organische Substanz verhält sich zu der auf die Knochenasche wie etwa 3:4. Aus diesem Unterschied folgt, daß der spezifische Gehalt des Skelettes an organischer Substanz je kg Körpergewicht höher, derjenige der anorganischen Substanz niedriger liegt als bei normnaher Mineralversorgung. 4 Der Ca‐ und P‐Ansatz im Ferkelskelett folgt der Wachstumsintensität des Tieres, so daß parallel mit dieser die pro 100 g Körpergewichtszunahme in das Knochengerüst eingelagerte Ca‐Menge von 0,62 g am 1. Lebenstag auf 0,55 g am 56. Lebenstag abnimmt. 5 Die Mineralisierung und das Wachstum der einzelnen Skeletteile weist vor allem in den ersten drei Lebenswochen erhebliche Unterschiede auf, wobei vor allem das vordere und hintere Autopodiumskelett und das Becken, in den folgenden fünf Lebenswochen das Rumpf‐, Becken‐ und Ober‐Unterschenkel‐Skelett bevorzugt werden. 6 Die am Gesamtskelett und an einzelnen Skeletteilen nachgewiesenen Prioritäten sind als charakteristisches Merkmal der Wachstumsvorgänge anzusehen. Sie sind für den skeletogenen Mineralstoffwechsel, vor allem bei der Beurteilung der Ansatzwirkung von Ca‐ und P aus dem Futter („Verwertung”) und für die Kalkulation des Bedarfes von Bedeutung.