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Untersuchungen über die Körperzusammensetzung und den Stoffansatz wachsender Mastschweine
Author(s) -
Oslage H. J.
Publication year - 1964
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1964.tb00909.x
Subject(s) - gynecology , microbiology and biotechnology , chemistry , biology , medicine
Zusammenfassung Zur Ermittlung des Mineralstoffgehaltes ganzer Schweine und des Mineralstoffansatzes während des Wachstums wurden 52 Schweine der Rasse ”Deutsches veredeltes Land‐schwein„ in bestimmten Stadien der Mastperiode geschlachtet und die gesamten Tierkörper auf die Elemente Ca, Mg, P, K, Na und CL analysiert. Die Analysen erfolgten bei einem Lebendgewicht der Tiere von 25 kg, 40 kg, 60 kg, 90 kg und 110 kg. Die Tierkörper wurden in den Teilen Fleisch (Muskel‐ und Fettgewebe der Schlachtkörper einschließlich Schwarten), Knochen, Innereien (Herz, Leber, Lunge, Milz usw.), Abfall (Darmtrakt, Augen, innere Ohrmuschel, Geschlechtsteile), Blut und Borsten unter‐sucht. (Genaue Definitionen der vorgenannten Körperteile siehe 43.) Die Fütterung entsprach den normalen Bedingungen der Mast mit einer Ration aus Gerstenschrot, Fischmehl, Sojaschrot und Trockenhefe sowie einer Mineralstoff‐und Vitaminergänzung. Die ermittelten Mineralstoffmengen in den ganzen Schweinen der verschiedenen Gewichtsstufen sind in Tabelle 3 aufgeführt. Im Verlauf des Wachstums ist eine Abnahme des relativen Mineralstoffgehaltes (g/kg Lebendgewicht oder g/kg Körpersubstanz ‐ Tabellen 5 und 6) klar erkenntlich. Diese Tendenz ist am stärksten ausgeprägt bei den überwiegend im Skelett liegenden Elementen Ca und P. Der Mineralstoffgehalt der fettfreien Körpersubstanz zeigt dagegen im Verlaufe der Mast nur geringe Veränderungen. Eine Berechnung der Mengenverhältnisse der im Tierkörper vorhandenen Mineralstoffe zueinander ergibt, daß der gesamte Phosphorbestand der Tiere etwa 60 bis 65 % der Calciummengen beträgt. Mengenmäßig folgt hiernach das Kalium, das etwa 23 bis 24 % des jeweiligen Ca‐Bestandes im Tierkörper ausmacht. Die entsprechenden Werte für Natrium betragen etwa 9 bis 10 %, für Chlor etwa 13 %, für Magnesium etwa 3 bis 3,5 %. Das Ca/P‐Verhältnis der gesamten Tierkörper liegt konstant zwischen 1,5 bis 1,6, während es in den Knochen 2,0 bis 2,1 beträgt. Das K/Na‐Verhältnis berechnet sich um 2,5. Innerhalb der untersuchten Körperteile der Schweine ist im ”Fleisch„ sowie in den ”Innereien„ und im ”Abfall„ auf Grund des steigenden Fettgehaltes dieser Körperteile im Verlaufe des Wachstums eine Abnahme des Mineralstoffgehaltes zu beobaditen. Im Skelett ist eine zunehmende Mineralisierung aus einer steigenden Tendenz des Gehaltes an Ca, Mg und P bei den Schweinen der schwereren Gewichtsklassen erkennbar. Der Mineralstoffgehalt des Blutes bleibt während des Wachstums konstant. Eine Berechnung der Verteilung der Mineralstoffe im Tierkörper (Tabelle 11) zeigt, daß das Ca sowohl bei den leichten als auch bei den schweren Schweinen zu fast 99 % im Knochengerüst liegt. Beim P beträgt der im Skelett liegende Anteil etwa 77 % des gesamten P‐Bestandes der Tierkörper, während sich etwa 17 % in der als ”Fleisch„ bezeichneten Fraktion befinden. Vom Gesamtbestand an Mg werden etwa 55 bis 56 % in den Knochen und etwa 35 % im sogenannten ”Fleisch„ gefunden, während sich der Rest auf Innereien, Abfall, Blut und Borsten verteilt. Bei den Alkalien und beim Chlor liegen die überwiegenden Anteile im Muskel‐ und Fettgewebe des Schlachtkörpers, und zwar etwa 71 bis 76 % des K, etwa 58 % des Na und etwa 62 % des CL. Die Veränderungen in der Verteilung der verschiedenen Elemente im Tierkörper im Verlaufe der Wachstumsperiode sind gering und verschie ben die angegebenen Größenordnungen nicht. Aus der analytisch ermittelten Substanzvermehrung wurde ein täglicher Ansatz von 3,8 g Ca und 2,8 g P im ersten Untersuchungsabschnitt (25 bis 40 kg Lebend‐gewicht) berechnet. Im Verlaufe der Mast steigt der Ansatz bis auf 5,4 g Ca und 3,3 g P im Abschnitt von 90 bis 110 kg Lebendgewicht an. Der tägliche K‐Ansatz liegt in der Größenordnung von 1,0 bis 1,3 g. Für Na und CL werden Werte um 0,4 g bzw. 0,6 g gefunden. Der Mg‐Ansatz beträgt nur etwa 150 bis 200 mg pro Tag. Das relative Ansatzvermögen (Ansatz/Einheit Lebendgewicht) ist bei den jungen Tieren am höchsten und zeigt im Verlaufe des Wachstums einen deutlichen Abfall. Der Mineralstoffansatz je kg Zunahme geht im Verlaufe der Mastperiode gleichfalls zurück. Die Abnahme ist jedoch bei Ca, Mg und P deutlich geringer als bei den über‐wiegend in den Geweben außerhalb des Skelettes liegenden Elementen K, Na und CL. Abschließend werden die bei der Bestimmung des Mineralstoffbedarfes landwirt‐schaftlicher Nutztiere bestehenden Probleme diskutiert sowie auf Grund der Ergebnisse der vorliegenden Versuche und unter Berücksichtigung der neueren Erkenntnisse zum Mineralstoffwechsel Vorschläge für Richtzahlen über den Bruttobedarf an Mineralstoffen für wachsende Mastschweine gegeben.