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Die Wirkung von Dampferhitzen (Toasten) auf die biologische Eiweißwertigkeit von Sojaextraktionsschrot
Author(s) -
Schiller K.
Publication year - 1964
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1964.tb00908.x
Subject(s) - art , gynecology , chemistry , medicine
Zusammenfassung Unterschiedlich getoastete Partien des gleichen Sojaextraktionsschrotes wurden mit Hilfe von biologischen und chemisch‐analytischen Untersuchungsmethoden auf ihre Proteinqualität untersucht. Das Toasten der Partien wurde unter möglichst praxisgetreuen Bedingungen in einem Versuchstoaster vorgenommen. Die zur Behandlung verwendeten Dampfmengen wurden so dosiert, daß sie die industrielle Varianz einschlossen. Die Frage der Proteinschädigung durch zu langes Toasten stand im Vorder‐grund der Problemstellung. Die Untersuchungen führten zu folgenden Ergebnissen:1 Soil die höchstmögliche Aufwertung des Sojaproteins nach 30 Minuten Toasten beendet sein, so muß der Überdruck des zugeführten Dampfes höher als 0,1 atü sein, er kann jedoch unter 2 atü liegen. 2 Die Betriebskontrollen (Ureaseaktivität und Eiweißlöslichkeit) sind für die Kontrolle bis zur vollendeten Aufwertung des Sojaproteins brauchbar. Die vorgeschlagenen Grenzwerte (0,5‐0,0 für Ureaseaktivität und 40‐20 % für Eiweißlöslichkeit) sollten besonders für die Eiweißlöslichkeit noch einmal überprüft werden. 3 Proteinschädigungen durch zu lange Behandlungszeiten im Toaster sind ohne Druckanwendung also unter den in der Industrie normalerweise gegebenen Verhältnissen nicht zu befürchten, da mit Toastzeiten bis zu 240 Minuten kein Wertabfall eintrat. Erst von 300 Minuten Behandlungszeit an traten im offenen System statistisch schwach gesicherte und unter Druckanwendung von 1,5 atü schon nach 10 Minuten hochsignifikante Eiweißschädigungen auf. Durch die üblichen Betriebskontrollen sind diese Schädigungen nicht feststellbar. Leicht erkennbar sind sie an der starken Bräunung des Materials. Außerdem sinkt der Gehalt an ”verwert‐barem„ Lysin und freiem α‐Amino‐N. Es steigt der Gehalt an löslichem Nicht‐Eiweiß‐N und freiem NH 3 ‐N. Der scheinbar unerklärlich hohe Wert der sog. Eiweißlöslichkeit entsteht durch das Ansteigen des Anteils an lòslichem Nicht ‐Eiweiß‐N infolge Zerstörung des Proteins.