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Langfristige Untersuchungen über den Calcium‐, Phosphor‐ und Magnesiumumsatz der Legehenne
Author(s) -
Günther K.,
Lenkeit W.
Publication year - 1964
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1964.tb00901.x
Subject(s) - chemistry , gynecology , microbiology and biotechnology , medicine , biology
Zusammenfassung In einer langfristigen Stoffwechselstudie über 315 Tage vor und während einer ganzen Legeperiode werden an vier rebhuhnfarbigen Italiener‐Hennen bei konstanter Mineralstoffzufuhr in zwei verschiedenen Versorgungshöhen der Ca‐, P‐ und Mg‐Umsatz näher untersucht. Dabei werden mit Hilfe der Bilanztechnik folgende Befunde erhoben:1 Das Huhn zeigt vor Legebeginn eine deutliche Retention von Ca, Mg und P, die mit einer N‐Retention verbunden ist (Retentionsphase). Diese Nähr‐ und Mineral‐stoffspeicherung ist in beiden Versorgungshöhen bereits 20 bis 30 Tage vor Legebeginn nachweisbar und, abgesehen von Mangellagen, im Prinzip unabhängig von der Höhe der Mineralstoffzufuhr. 2 Zu Beginn der Legeperiode übertrifft die Ausscheidung von Ca, Mg und P via Ei sowie von P (und Mg) vor allem via Kot die Retention (Ausscheidungsphase). Diese negative Bilanz ist in Intensität und Dauer abhängig von Leistung und Versorgungshöhe mit den betreffenden Elementen. 3 Im Verlauf der Ausscheidungsphase erfolgt eine allmähliche, regulative Retentions‐erhöhung durch Inhibierung der Kot‐Ausscheidung insbesondere für Ca, die betrachtliche Ausmaße erreichen kann und in ihrer Intensität nicht nur von der Legeleistung, sondern auch von der Höhe der Aufnahme bestimmt wird. Bei einer Versorgungslage oberhalb der Bedarfes (Luxuskomsumption) erfolgt die Retentionssteigerung nur bis zur leistungsbedingten, aber nicht physiologisch möglichen Niveauhöhe bei ausgeglichener Bilanz. Eine Regulierung durch Beschränkung der Ca‐Ausscheidung über das Ei erfolgt nicht. Nach beendeter Ausregulierung geht die Ausscheidungsphase in die Periode der ausgeglichenen Bilanz über. 4 Der Ca‐Umsatz vor und während der Legetätigkeit zeigt eine weitgehende Über‐einstimmung mit dem N‐Umsatz, während der P‐Stoffwechsel gewisse Analogien zu dem des Mg erkennen läßt. 5 Vor und nach Beginn der Legeperiode besteht hinsichtlich der Ca‐, Mg‐ und P‐Bilanz eine gewisse Parallelität mit dem Mineralstorrumsatz gegen Ende der Gravidität und zu Beginn der Laktation bei Rind und Schwein. 6 Die aus den vorliegenden Untersuchungen zu ziehenden Schlußfolgerungen hin‐sichtlich der Ca‐, P‐ und Mg‐Bedarfsfrage bei Legehennen werden diskutiert.