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über den Einfluß der Zufütterung von wässeriger Carotin‐Emulsion auf den Carotin‐ und Vitamin‐A‐Gehalt des Blutes und Milchfettes von Rindern 1
Author(s) -
Kolb E.,
Schnepf P.,
Wiethe H.
Publication year - 1959
Publication title -
zeitschrift für tierphysiologie tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0044-3565
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1959.tb00411.x
Subject(s) - chemistry , gynecology , microbiology and biotechnology , art , biology , medicine
Zusammenfassung In Fütterungsversuchen wurde geprüft, ob beim Rind bereits mit geringen, aber regelmäßig zugefütterten Mengen emulgierten Carotins Auswirkungen im Carotin‐ und Vitamin‐A‐Gehalt des Milchfettes bzw. des Blutes festzustellen waren. Die chemischen Vitamin‐A‐Untersuchungen im Blut und Milchfett wurden nach der für den jeweiligen Zweck modifzierten Methode von C arr ‐P rice vorgenommen. Die übrigen Carotinoide wurden auf Grund ihrer Gelbfärbung photometrisch gemessen und als β ‐Carotin berechnet. Zunächst wurde im Rinderbestand eines oberbayerischen Bauern bei einem orientierenden Vorversuch in der ersten Zufütterungsperiode während 41 Tagen pro Tier und Tag 22,4 mg Carotin verabreicht, nach einer 15tägigen Pause wurde einen Monat lang die um 50% erhöhte Dosis von 33,7 mg gegeben. Es wurde nur der Vitamin‐A‐Gehalt der Butter in wöchentlichen Abständen untersucht, nicht der Carotingehalt des Grundfutters (Heu und Grummet). Etwa 14 Tage nach Beginn der Zufütterung erfolgte eine beträchtliche Zunahme des Milchvitamins der Versuchsgruppe (fünf Tiere) gegenüber der Vergleichsgruppe (vier Kühe). Besonders gegen Ende der Zufütterung stiegen die Vitaminwerte in der Carotingruppe stark an. Der Versuch wurde mit zwölf Kühen (Bayerische Landesanstalt für Tierzucht in Grub b. München) wiederholt. Sieben Versuchstiere erhielten zwölf Wochen lang täglich 22,4 mg Carotin‐Emulsion. Die täglichen Futterrationen enthielten infolge hoher Silagegaben pro Tier 650 mg Carotin. Untersucht wurde wöchentlich einmal der Carotin‐ und Vitamin‐A‐Gehalt des Milchfettes und des Blutes. Die Auswirkung zeigte sich besonders im Carotingehalt des Blutes und des Milchfettes, wo die Werte der Versuchsgruppe nach Beendigung der Zufütterung und bei Beginn der Weidezeit etwa 20% über denen der Vergleichsgruppe lagen. Der Vitamin‐A‐Gehalt des Milchfettes stieg nur zögernd an, während im Vitamin‐A‐Gehalt des Blutes sogar ein geringfügiger Rückgang zu verzeichnen war, der erst nach beendeter Zufütterung ausgeglichen wurde. Verglichen mit dem vorausgegangenen Fütterungsversuch war der Anstieg des Milchvitamins diesmal geringer. Dies wird auf den unterschiedlichen Carotingehalt des Grundfutters zurückgeführt. Bei dem ersten Versuch erhielten die Tiere nur Rauhfutter, das zur Versuchszeit (Dezember–Februar) äußerst carotinarm war. Gegenüber dem hohen Carotingehalt der Futterrationen von 650 mg im zweiten Versuch fiel die zugefütterte Menge von 22,4 mg, die nur etwa den 30. Teil betrug, stark ab.