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über den Einfluß eines Antibiotikums auf die Pansenmikroorganismen und die bakterielle Zersetzung der Cellulose im Pansen (”in vitro„)
Author(s) -
Zorita E.,
Zorita M. L. Calvo de
Publication year - 2009
Publication title -
zeitschrift für tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0373-0069
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1956.tb00085.x
Subject(s) - chemistry
Zusammenfassung Es wurden Untersuchungen über die Besinflussung der Mikrobenpopulation des Wie‐derkäuerpansens durch ein Antibiotikum (”Terramycin„) durchgeführt. Als Unter‐suchungsmethode diente das Verfahren des ”kiinstlichen Pansens„, jedoch mit natür‐licher Pansenflüssigkeit als Ausgangsmaterial, die von unter konstanten Haltungs‐und Fütterungsbedingungen lebenden Schafen gewonnen wurde. Der Ablauf der Pansenfunktion wurde an Hand der Zellulosezersetzung kontrolliert und auf den bestmöglichen Stand gebracht. Vor Beginn der Versuche und nach jeder Gärungs‐periode wurde die Mikrobenpopulation mikroskopisch und mikrobiologisch unter‐sucht, z. B. ausgezählt und ihren Arten nach charakterisiert. Jeder Gärungsansatz wurde ohne (Kontrollen) und mit Zusatz von Terramycin und jeweils 3 Parallelen durchgeführt. In einer zweiten mit den gleichen Ansätzen ausgeführten Versuchsserie wurde von der 4. (jeweils 36stündigen) Gärungsperiode ab jedem Ansatz 60 ml steri‐lisierter und zentrifugierter Pansenflüssigkeit (bei einem Gesamtvolumen von 350 ml) zur Unterstützung der Widerstandskraft der Organismen hinzugegeben. Als Substrat der Gärungen diente Heu. Terramycin wurde jeweils in einer Menge von 2 mg kristallisiertem Oxytetra‐cyclin‐hydrochlorid auf 350 ml Gärungsvolumen hinzugegeben. Durch den Zusatz wurde zunächst das auch ohne ihn allmählich vor sich gehende Verschwinden der Pro‐tozoen (Ciliaten) erheblich beschleunigt, vermutlich durch Einwirkung auf die als Nahrung der Protozoen dienenden Bakterienarten. Die Variationsbreite der morphologisch differenzierten Bakterientypen gemäß ihrer Fähigkeit, in der Plattenkultur Kolonien zu bilden, wurde durch Terramycin erheblich vermindert. Vollständig unterdriickt wurden in jedem Falle, auch bei Zusatz von steriler Pansenflüssigkeit, die zelluloseverdauenden Organismen, die sich sonst, wie die Kontrollen zeigten, bis zum Schluß der Versuche (324 Stunden lang) unver‐mindert gärungskräftig erhielten. Für alle nach M oir und M asson klassifizierbaren Pansenbakterien wurde die Empfindlichkeit bzw. Widerstandskraft gegen Terramycin unter Versuchsbedingungen festgelegt. Im ganzen gesehen besteht eine wesentliche und wahrscheinlich weitgehend irreversible Einwirkung des Antibiotikums auf die Pansenflora, so daß eine Anwendung in der Fütterung von Wiederkäuern, deren symbiontische Flora schon entwickelt und funktionsfähig ist, schwerwiegende Folgen haben muß. Es bedarf sicher weiterer ein‐gehender Arbeiten. das genaue Ausmaß dieser Einwirkungen festzustellen. Die Arbeit wurde durch Stipendien des Deutschen Akademischen Austausch‐dienstes und des Consejo Superior de Investigaciones Cientificas, Madrid, ermöglicht und gefördert. Unserer besonderer Dank gilt weiterhin Herrn Prof. Dr. R ichter vom Institut für Tierernährung der Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig‐Völken‐rode, für die Aufnahme in seinem Institut und die Zurverfügungstellung der Appa‐rate und Einrichtungen, sowie Herrn Prof. Dr. F laig und Herrn Dr. K üster vom Institut für Biochemie des Bodens der Forschungsanstalt, in dem der mikrobiologische Teil der Arbeiten durchgeführt wurde. Bei der Herstellung der deutschsprachigen Fassung unserer Arbeit wirkte Herr Prof. Dr. B ecker vom Institut für Tierernährung mit.

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