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Zusammensetzung und Nährwert von Datteln und Teilen derselben nach Versuchen an Wiederkäuern und Schweinen
Author(s) -
Richter K.,
Becker M.
Publication year - 2009
Publication title -
zeitschrift für tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0373-0069
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1956.tb00075.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , gynecology , chemistry , biology , medicine
Zusammenfassung In einer Reihe von Verdauungsversuchen an Hammeln wurde der Gehalt an verdaulichen Nährstoffen (a) in ganzen Datteln, (b) Dattelkernen und (c) Dattelpülpe (Rückstand der Zuckerfabrikation aus Datteln) geprüft. Alle Materialien wurden von den Tieren nach einer gewissen Gewöhnungszeit auch in größeren Mengen gern auf‐genommen. Ganze Datteln , die an sich wcgen ihres hohen Zuckergehaltes am ehesten als Mastfuttermittel für Schweine in Frage kommen, erwiesen sich auch beim Wieder‐kauer als hochverdaulich. Ihr Nährwert entsprach, auf Trockensubstanz bezogen, etwa dem von Zuckerrüben. Die Untersuchung der Dattelkerne ergab bei sehr geringem Gehalt an verdau‐lichem Eiweiß eine überraschend hohe Verdaulichkeit der übrigen Nährstoffe und einen entsprechenden Gesamtnährwert. Bemerkenswert war insbesondere die hohe Verdaulichkeit der Rohfaser mit 87 und des Rohfettes mit über 93. Aus diesem Grunde wurden Verdauungsversudie mit gesdnoteten Dattelkemen auch an Schwei‐nen angestellt. Die Ergebnisse zeigten, daß bei vollkommenem Fehlen verdaulichen Eiweißes ein beträchtlich hoher Wert an Gesamtnährstoff vorhanden war. Bemer‐kenswert waren wiederum die hohen Verdauungswerte für die organische Substanz (76), Rohfaser (87) und N‐freien Extraktstoffe (85). Bei Dattelpülpe ergab sich erwartungsgemäß eine etwas geringere Verdaulichkeit, so daß der Gesamtnährwert etwas niedriger als bei Trockenschnitzeln liegt. Dattel‐kerne und Dattelpülpe gehören in Deutschland nach der Verbotsliste des Futtermittel‐gesetzes zu den verbotenen Futtermitteln. Nach den jetzt vorliegenden genaueren Ergebnissen hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und ihres Nährwertes besteht kein Grund mehr, ein solches Verbot aufrechtzuerhalten. Wegen des sehr weiten Nähr‐stoffverhältnisses wären beide Materialien z. B. als Weidebeifutter und allgemein zum Nährstoffausgleich bei Eiweißüberschuß im Futter vorzüglich geeignet.