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Verwertung der Futtermittelenergie im tierischen Organismus 1
Author(s) -
Leroy AndréM.
Publication year - 1955
Publication title -
zeitschrift für tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0373-0069
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1955.tb00246.x
Subject(s) - art , philosophy , gynecology , physics , medicine
Zusammenfassung1 Die Auswertung von 337 Energieumsatz‐Versuchen, die von 12 Gruppen amerikanischer, deutscher, englischer, französischer und skandinavischer Forscher an Tieren sechs verschiedener Arten durchgeführt wurden, läßt erkennen, daß der im Laufe von 24 Stunden eintretende Wärmeverlust eines normal ernährten, sich im energetischen Gleichgewichtszustand befindlichen Tieres dem Erhaltungsaufwand entspricht, der sich um so viele in kcal ausgedrückte k‐Einheiten erhöht, wie die aufgenommene Nahrung g Trockensubstanz enthält. 2 Der Wert dieses Koeffizienten k, der das Maß für die spezifisch‐dynamische Wirkung der Futtermittel darstellt, schwankt bei allen untersuchten Tierarten um 1 kcal je g Trockensubstanz. Die Messungen, deren Einzelheiten in vorliegender Abhandlung dargestellt wurden, haben nachstehende Werte ergeben: 3 Bei Wiederkäuern und Schweinen hat der Wert dieses Koeffizienten steigende Tendenz, wenn das Verhältnis Gesamt‐Nettoenergie (E + L) zu Erhaltungsenergie E die gleiche Tendenz erkennen läßt. Der Korrelations‐Koeffizient zwischen dem Wert k und dem Verhältnis E + L/E beträgt bei Rindern + 0,22 und bei Schweinen + 0,39. 4 Letztere Erscheinung dürfte z. T. damit zu erklären sein, daß der Erhaltungsaufwand um so höher wird, je merklicher der Gesamt‐Nettoenergiewert der Ration (E + L) sich von dem Wert für E entfernt. 5 Die bei verschiedenen Einzeltieren der gleichen Art ermittelten Koeffizienten k lassen beachtliche Schwankungen erkennen, was zu der Vermutung Anlaß gibt, daß unter den Tieren einer und derselben Herde gute und schlechte Futterver‐werter vorhanden sein können. 6 Der Wert des Koeffizienten k für das Einzeltier schwankt je nach der Gesamtdauer der Futteraufnahme je Tag. Je schneller das Tier, und zwar innerhalb der vom Viehhalter beliebig begrenzten Futterzeiten, seine Ration verzehrt, um so mehr neigt der Wert k zur Verminderung. 7 Durch Ermittlung der in einer bestimmten Ration enthaltenen Menge umsetzbarer Energie und auf Grund der Kenntnis des Gehaltes der verzehrten Futtermittel an Trockensubstanz, ist man in der Lage, festzustellen, ob ein Tier, dessen Gesamt‐Nettoenergiebedarf (E + L) bekannt ist, sich im Zustand des energetischen Gleichgewichts befindet oder nicht. Rationsberechnungen nach diesem Verfahren haben zu ausgezeichneten praktischen Ergebnissen geführt. 8 Es ware zweckmäßig, systematische Versuche mit verschiedenen Futterarten (Heu, Silofutter, Hackfrüchten, verschiedenen Kraftfutterarten), die einzeln oder in gemischten Rationen zu verabfolgen wären, durchzuführen, um den Einfluß ihrer physikalischen und chemischen Zusammensetzung auf den schnelleren oder langsameren Verzehr eines g Trockensubstanz zu ermitteln. Die Messungen wären am Anfang, in der Mitte und am Schluß jeder Futteraufnahme vorzunehmen, um feststellen zu können, inwieweit das Maß der Füllung des Magens die Dauer der für die Trockensubstanzabsorption benötigten Zeit beeinflußt.