z-logo
Premium
Tierschäden durch Arsen in den Hüittenrauchgebieten Sachsens
Author(s) -
Grumbach Hans
Publication year - 1944
Publication title -
zeitschrift für tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0373-0069
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1944.tb00208.x
Subject(s) - chemistry , gynecology , medicine
Zusammenfassung Mit den Rauchgasen gelangen beträchtliche Mengen arsenhaltigen Flugstaubs ins Freie, die sich auf die Futterpflanzen niederschlagen. Vergiftungen der mit solchem Futter gefütterten Tiere sind die unausbleibliche Folge. Von den mir in den Jahren 1941/42 aus den sächsischen Hüttenrauchgebieten bekannt gewordenen Tierschäden, die auf Arsenvergiftung durch den „weißen Hüttenrauch” zurückgeführt wurden, gelangten außer den zahlreichen laufend durchgeführten Futter‐ und Kotanalysen 180 Proben von Organteilen verendeter oder notgeschlachteter Tiere zur chemischen Untersuchung. Die Analysen ergaben mit ganz geringen Ausnahmen Arsen in so nennenswerten Mengen, daß im Zusammenhang mit den jeweiligen tierärztlichen anatomischen Befunden eine Anfechtung der Diagnose, Arsenvergiftung” ausgeschlossen war. Zum chemischen Nachweis des Arsens wurde neben der G utzeit ‐methode ein titrimetrisches Verfahren angewendet. Durch die Untersuchungen konnten die für chronische Arsenvergiftungen typischen Merkmale bestätigt werden: Arsen, das in den Tierkörper gelangt, wird von diesem früher oder später wieder ausgeschieden, und nur kleine Mengen gelangen in verschiedenen Organteilen zur Ablagerung, besonders dann, wenn fortwährend das Gift mit dem Futter aufgenommen wird. Eine absolute Festlegung der toxischen Wirkungsgrenze ist trotz übereinstimmender gleicher Werte in ein und denselben Organteilen von verschiedenen Tieren nicht möglich. Sie ist entbehrlich, da selbst geringste Spuren Arsen — berechnet auf 1 kg Trockensubstanz — bei täglicher Aufnahme großer Futtermassen Vergiftungen in geringerem und stärkerem Grade hervorrufen. Die von W obst errechnete minimale Schädlichkeitsgrenze von 0,003% Arsen = 30 mg auf 1000 g Subsanz kann als Annäherungswert angesprochen werden, dagegen bleibt die Frage nach der Dosis letalis bei chronischen Arsenvergiftungen often. Die Annahme von W obst , daß ein Verhältnis von 130 mg auf 1000 g Substanz die tödliche Menge darstellt, erscheint sehr zweifelhaft. Ebenso lassen sich keine generellen Angaben über die Gewöhnung und Resistenz der Tiere gegenüber diesem Arsenflugstaub machen. Vielmehr scheint sich bei fortwährender Aufnahme arsenhaltigen Futters ein überempfindlicher Zustand der Tiere herauszubilden.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here