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Der Stärkewert der Topinamburknollen
Author(s) -
Fingerling† Gustav
Publication year - 1944
Publication title -
zeitschrift für tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0373-0069
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1944.tb00205.x
Subject(s) - microbiology and biotechnology , gynecology , philosophy , biology , medicine
Zusammenfassung der Ergebnisse1 Die Topinamburknollen wurden, soweit es ihren hauptsächlichsten Nährstoffkomponenten — die N‐freien Extraktstoffe — betrifft, von den Schweinen in demselben Ausmaß verdaut wie von den Ochsen. Bei den übrigen Nährstoffträgern zeigte sich eine kleine überlegenheit des Verdauungsvermögens der Schweine gegenüber den Ochsen. 2 Die nutzbare Energie der Topinamburknollen wurde von den Schweinen nicht höher zum Ansatz verwertet als von den Ochsen. 3 Die Topinamburknollen ‐ Trockensubstanz bewirkte infolgedessen bei den Schweinen keinen höheren Ansatz als bei den Ochsen. Da aber die Nährstoffe vollwertiger, enzymatisch abbaubarer Futtermittel von den Schweinen um rund 25–30% höher verwertet werden, so bedeutet die festgestellte gleiche Mastwirkung der Topinamburknollen beim Wiederkäuer und Schwein, daß die Nährstoffe dieser Wurzelfrucht bei ihrer Verfütterung an Schweine geringwertiger sind. Die Ursache für diese schlechtere Verwertung ist in dem chemischen Aufbau der N‐freien Stoffe der Topinamburknollen zu suchen. Während die N‐freien Stoffe der Kartoffelknollen überwiegend aus Stärke bestehen, weisen diejenigen der Topinamburknollen die Form von Lävulose auf. Es ergibt sich hieraus, daß beim Schwein der chemische Aufbau der Nährstoffe ausschlaggebend für die Nährwirkung ist. Wir haben bei unseren Versuchen mit Runkelrüben bereits nachgewiesen, daß die höhere Verwertung der Nährstoffe, wie sie in den Kartoffeln und Körnerarten enthalten sind, in der Fähigkeit der Schweine beruht, sie auf enzymatischem Wege zu verdauen — gegenüber dem Wiederkäuer, der sie bakteriell abbaut. Es muß daher aus der geringeren Wirkung der Topinamburknollen, die bei ihrer Verfütterung an Schweine in Erscheinung getreten ist, geschlossen werden, daß bei dieser Wurzelfrucht der Abbau überwiegend — wie bei den Wiederkäuern — durch Bakterien erfolgt. Dadurch werden die Nährstoffe — im Gegensatz zu den auf enzymatischer Grundlage erfolgenden Verdauungsvorgängen — in Bausteine geringeren Nährwertsabgebaut. Die Topinamburknollen gleichen daher in dieser Art des Abbaues den Runkelrüben und nicht den Kartoffeln, mit denen sie bisher in unzutreffender Weise auf Grund der ähnlichen Zusammensetzung — ermittelt nach dem Weender Verfahren — verglichen wurden. 4 Der Stärkewert der Topinamburknollen, der — auf 100 kg Trockensubstanz bezogen — bei den Ochsen 67,1 kg betrug, stellte sich infolge der eben besprochenen Ursachen beiden Schweinen nur auf 47,8 kg je 100 kg Trockensubstanz.

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