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Über die Bedeutung des Pflanzensaftes bei der Einsäuerung jungen, eiweißreichen Grünfutters 1
Author(s) -
Ruschmann G.,
Bartram H.
Publication year - 1940
Publication title -
zeitschrift für tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0373-0069
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1940.tb00142.x
Subject(s) - philosophy , gynecology , humanities , physics , microbiology and biotechnology , medicine , biology
Zusammenfassung Die in der Einleitung aufgeworfene Frage, welche Bedeutung dem Gärfuttersaft bei der Einsäuerung junger, eiweißreicher Pflanzen zukommt, kann auf Grund der vorliegenden Ergebnisse dahin beantwortet werden, daß der Saft unter bestimmten Voraussetzungen unbedingt einen günstigen Einfluß ausübt. Er ist der notwendige Nährboden für die Gärungserreger. Eine frühzeitige und reichliche Saftbildung erscheint für einen raschen Beginn der milchsauren Gärung unerläßlich und dient dazu, die Verluste an Eiweiß und Zucker einzuschränken. Es muß daher auch in der Landwirtschaft das Ziel bei der Gärfutterbereitung sein, für eine möglichst schnelle Saftbildung Sorge zu tragen. Dadurch allein wird aber noch keine einwandfreie Milchsäuregärung gewährleistet, denn der Eiweißgehalt des unverdünnten Preßsaftes ist im Verhältnis zur Menge der vergärbaren Kohlehydrate zu ungünstig. Der Zusatz des gesamten Saftes zum ausgepreßten Futter führte ebenso zu einer Fehlgärung wie die vollständige Entfernung des Saftes oder ein zu später Saftaustritt. Dagegen verlief die Gärung bei Zusatz der halben Preßsaftmenge etwas besser. Diese Tatsachen sind wichtig für die Frage, ob der Gärfuttersaft aus dem Behälter abgelassen werden soll oder nicht. Bei der Einsäuerung jungen, eiweißreichen Grünfutters ist eine sofortige Entfernung der ganzen Flüssigkeit ebensowenig zu empfehlen wie ihre Erhaltung, wenn nicht genügend leicht vergärbare Kohlehydrate darin vorhanden sind. Es erscheint vielmehr zweckmäßig, den Futtersaft mindestens zur Einleitung der Gärungen während der ersten Tage im Behälter zu belassen. Eine volle Sicherheit für einen einwandfreien Verlauf der Milchsäuregärung von Anfang bis zu Ende ist jedoch nur durch Zusatz von Zucker oder zuckerhaltigen Materialien gegeben.