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Untersuchungen über die Veränderung der Nährstoffe durch künstliche Trocknung
Author(s) -
Lenkeit W.,
Becker M.
Publication year - 1940
Publication title -
zeitschrift für tierernährung und futtermittelkunde
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.651
H-Index - 56
eISSN - 1439-0396
pISSN - 0373-0069
DOI - 10.1111/j.1439-0396.1940.tb00136.x
Subject(s) - chemistry , physics
Zusammenfassung I. Die Veränderungen einzelner Bestandteile des Rübenkrauts im Verlauf der künstlichen Trocknung wurden verfolgt. Das Trocknungsverfahren einschließlich der Vorbereitung des Materials bedingt eine Reihe von Zwischenprodukten. Analysen und Vergleiche wurden deshalb in zwei Stufen durchgeführt, von denen die eine: 1. das frisch geerntete Blatt, 2. das zur Verarbeitung kommende (nach Lagerung und Transport), 3. das gewaschene, 4. das abgepreßte und zerkleinerte Blatt und 5. den Preßsaft umfaßt. In der anderen wird der Vergleich zwischen dem in die Trockenapparatur eingebrachten Material und dem Endprodukt, dem Troblako, durchgeführt. Bei ungünstiger Witterung kann ein sehr großer Teil der Verschmutzung des Rübenblatts erst nach der Ernte durch die Lagerung auf dem Felde und das Aufladen von der Erde in den Wagen bewirkt werden. Die quantitativen Verluste durch das Waschen, Abpressen und Zerkleinern können bei gutem sauberem Blatt etwa 10% des Rohproteins und bei schlechterem Blatt mit größerem Anteil verfaulter Blattteile 20% und darüber betragen. Mit dem Preßsaft werden erhebliche Mengen von Sand und Mineralstoffen entfernt. Eine Wiedergewinnung der im Preßsaft verlorengehenden Nährstoffe erscheint deshalb wenig aussichtsreich. Im allgemeinen sind im Preßsaft mehr Kaliumsalze, weniger Kalziumsalze und Phosphate, mehr freie Oxalsäure und freier α‐Amino‐N, aber weniger Reineiweißanteil als im Rünblatt enthalten. Im abgepreßten, zerkleinerten Blatt ist der Reineiweißanteil höher, freier α‐Amino‐N und künstliche Verdaulichkeit (des Rohproteins) geringer als im ursprünglichen Blatt. Mit den grünen Blattteilchen des Preßsaftes wird auch eine erhebliche Menge Karotin entfernt, besonders bei frischem sauberem Blatt. Bei lange gelagertem Blatt, in dessen Zellsaft das Karotin schon ziemlich weitgehend abgebaut ist, findet sich im Preßsaft nur noch wenig Karotin. Bei der Trocknung selbst ändert sich die Bruttozusammensetzung des Blattes nicht wesentlich, nur der Mineralstoff‐ und Sandgehalt nimmt durch Übergang von Flugasche aus den Feuergasen etwas zu, ein direkter Nachweis hierfür ist die Vervielfachung des anorganischen (Sulfat‐) Schwefels im Troblako. Die Verdaulichkeit des Rohproteins nimmt ab, dies konnte zum Teil auf Veränderungen der nichteiweißartigen N‐haltigen Verbindungen (der „Amide“) zurückgeführt werden. Der nach van Slyke bestimmbare freie α‐Amino‐N im Troblako geht gegenüber dem entsprechenden Frischmaterial auf die Hälfte zurück. Bei der laboratoriumsmäßigen Trocknung (55 Stunden bei 70–75 °) von frischem Rübenblatt wurde ein Teil der Amide schwer löslich und wurde bei der Reineiweißbestimmung mit ausgefällt. Schonende Trocknung lieferte ein Troblako mit 60–90% des ursprünglichen Karotins. Energische Trocknung mit hohen Ausgangstemperaturen ließ den Anteil des unzerstörten Karotins auf etwa 30% absinken. II. Beim Rotklee trat durch die niedrige Trockentemperatur von 300 ° eine deutliche Schonung der N‐Verbindungen hervor. Das Eiweiß erfährt keine Veränderung der Löslichkeit mit Pepsin‐Salzsäure. Die Veränderungen betreffen auch hier vorwiegend die „Amid“‐Gruppen. Das Karotin nimmt bis auf 64% ab. Die bereits durch Abwelken hervorgerufenen Umsetzungen sind bei der Bewertung des Trockengutes zu berücksichtigen.

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