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Biochemisches Kriterium des Arbeitswertes und der konstitutionellen Eigenschaften bei Pferden
Author(s) -
Solun A. S.
Publication year - 1930
Publication title -
zeitschrift für tierzüchtung und züchtungsbiologie einschließlich tierernährung
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.689
H-Index - 51
eISSN - 1439-0388
pISSN - 0179-9770
DOI - 10.1111/j.1439-0388.1930.tb00776.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung.I . Die Untersuchungsergebnisse der Milchsäure, der Alkalireserve und des Blutzuckers bei Pferden vor Beginn einer Arbeitsleistung sind bedeutenden Schwankungen unterworfen; derzeit jedoch verfügen wir noch nicht über umfassende Daten, die den Beweis eines Zusammenhangs zwischen der Ansammlung dieser Elemente im Blute vor Arbeitsleistungsbeginn und dem Arbeitswert des Pferdes hätten erbringen können. II . Während der Arbeitsleistung treten, je nach der Schnelligkeit, mit der dieselbe vor sich geht, im Blute der Pferde verschiedene Änderungen ein. In denjenigen Fällen, in welchen die Arbeitsleistung in schneller Gangart (Trabrennen, Hindernisrennen) verläuft, vergrößert sich der Gehalt an Milchsäure und Blutzucker bedeutend, und es verringert sich die Alkalireserve. Im Schritt sind die Abweichungen der Milchsäure und der Alkalireserve ohne Beeinträchtigung der Atmung recht unbedeutend; was den Blutzuckerzuwachs in diesem Falle anbelangt, so befindet sich derselbe, aller Wahrscheinlichkeit nach, in einem Zusammenhang mit der Spannung und der Dauer der Arbeit. Sofern der Milchsäurezuwachs und die Alkalireserveverringerung im Zusammenhang mit der Anteilnahme an regenerativen Vorgängen in den wichtigsten Körpersystemen stehen, muß betont werden, daß die Prüfungen in schneller Gangart eine ziemlich vollkommene Prüfungsart darstellen. III . Bei der Analyse zahlreicher Untersuchungsergebnisse bei Trabern können zwei Pferdegruppen, die sich durch die Abweichungsgrößen und die Arbeitsleistungsart voneinander unterscheiden, festgestellt werden:a) Die Pferdegruppe mit geringen Abweichungen ist ungleichartig, wobei gleichzeitig mit hervorragenden Disianzrennpferden auch Pferde vorkommen, die noch nicht der Einwirkung des Trainings und der Arbeitsverwendung unterworfen werden konnten. b) Unter Pferden mit bedeutenden Abweichungen sind oft solche, die am Distanzende gänzlich kampfunfähig werden, anzutreffen.IV . Dauernde Beobachtungen von Pferden verschiedener Gruppen stellten in bezug auf Pferde mit bedeutenden Abweichungen fest, daß ein und dasselbe Pferd, je nach dem konditionellen Befund, nach Fütterung, übermäßiger Arbeitsverwendung usw. die Möglichkeit bedeutender Schwankungen der Abweichungsgrößen aufweist. Dabei werden die besten Rennen durch geringere Abweichungen gekennzeichnet. Eine Beihe von Pferden mit geringen Abweichungen verbesserte sich zwar langsam, aber systematisch; unter ihnen ließen sich gute Distanzpferde, deren Abweichungen mit wenigen Ausnahmen den arithmetisehen Mittelwert nicht übersteigen, feststellen. V . Wenn die Labilität der Abweichungen gewissermaßen ihre Verwendung als Größen, die die Konstitution bestimmen, hindert, so ist andererseits das Vorhandensein der Möglichkeit, den Zustand der Pferde, sowie der Größen, die denselben feststellen, zu kontrollieren, eine Tatsache von großer Bedeutung. Zum Schluß bringe ich Prof. A. A. Bogomolez, E. A. Bogdanow und A. N. Peitsch meine tiefe Erkenntlichkeit für eine Reihe von Ratschlägen dar.