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Ontogeny of the Zebra Finch Distance Call: I. Effects of Cross‐fostering to Bengalese Finches
Author(s) -
Zann Richard
Publication year - 1985
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1985.tb00111.x
Subject(s) - captivity , zebra finch , offspring , communication , biology , finch , hatching , taeniopygia , zoology , audiology , demography , psychology , medicine , genetics , neuroscience , pregnancy , sociology
and Summary The distance call (DC) of the offspring of wild‐caught zebra finches (ZF) was studied. Half the clutch (FR) was cross‐fostered to Bengalese finches (BF) until 40 or 60 days after hatching whereupon they were reunited with their normal reared sibs (NR) and caged in a separate room which held other similarly treated ZF. At day 100 the DC was recorded. 1. Female DCs of NR and FR groups were only slightly different and were very similar to the mothers' DC. 2. All FR males gave DCs that were completely different from their NR siblings and genetic fathers. 3. Some 16% of FR males learnt the DC of the BF fosters: the call of either the mother or the father. 4. Some 60% of FR males gave a typically ZF male call except that the noise element, the most sexually diagnostic feature of the DC, was entirely absent. There were no differences in the frequency of maximum amplitude (FMA), fundamental frequency (FF) or total duration of the call (TDC). 5. Some 30% of NR sons gave DCs identical to that of their father and the remainder showed strong resemblances so that the between family variation for sons was significantly greater than within family variation for three of four parameters; daughters were only significant for one parameter. 6. The duration of parental contact for 40 or 60 days had no significant effect on the outcome of the experiment. 7. Captivity did not affect the development of the DC. Zusammenfassung Der Distanzruf (Lockruf) (DC) des australischen Zebrafinken (ZF) wurde an Wildfangnachkommen untersucht. Hierzu wurde jeweils die Hälfte eines Geleges (FR) Japanischen Mövchen (BF) zur Aufzucht unterlegt. Im Alter von 40 bzw. 60 Tagen wurden diese Jungtiere von den Stiefeltern getrennt und mit ihren von den eigenen Eltern aufgezogenen Geschwistern (NR) zusammengesetzt. Sie wurden in einem Raum untergebracht, in dem sich ausschließlich Zebrafinken mit ähnlicher Vorgeschichte befanden. Im Alter von 100 Tagen wurden die Distanzrufe auf Tonband aufgenommen. 1. Die Distanzrufe der NR‐Weibchen unterschieden sich nur geringfügig von denen der FR‐Weibchen. Der jeweils entwickelte Distanzruf ähnelte sehr dem der natürlichen Mutter. 2. Die Distanzrufe aller FR‐Männchen unterschieden sich dagegen sehr deutlich sowohl von denen ihrer Geschwister aus der Gruppe NR als audi von denen ihrer leiblichen Väter. 3. Etwa 16% der FR‐Männchen lernten den Distanzruf der Stiefeltern, und zwar entweder den der Mutter oder den des Vaters. 4. Etwa 60% der FR‐Männchen entwickelten einen zebrafinken‐typischen männlichen Distanzruf, dem jedoch der geräuschhafte Teil des Rufes (noise element) fehlte, der normalerweise das ausgeprägteste Unterscheidungsmerkmal des männlichen Rufes darstellt. Keine Unterschiede bestanden dagegen bezüglich der Frequenz der maximalen Amplitude (FMA), der Grundfrequenz (FF) oder der Gesamtdauer des Rufes (TDC). 5. Etwa 30% der NR‐Männchen entwickelten einen Distanzruf, der mit dem des Vaters übereinstimmte; bei den übrigen Tieren war ebenfalls eine deutliche Ähnlichkeit festzustellen. Somit erwies sich für drei von vier gemessenen Parametern die Variation zwischen Familien als signifikant höher als die Variation innerhalb einer Familie. Bei Weibchen war dieser Unterschied nur für einen Parameter nachzuweisen. 6. Die Dauer des Kontaktes mit den Eltern bzw. Stiefeltern (40 bzw. 60 Tage) hatte keinen signifikanten Einfluß auf die Rufentwicklung. 7. Gefangenschaftsbedingungen haben keinen Einfluß auf die Entwicklung des Distanzrufes. 8. Der Distanzruf entwickelt sich aus den Bettelrufen, und seine Vorstufe (LTC) tritt erstmals vor dem 15. Lebenstag auf. Der Distanzruf verändert sich mit zunehmendem Alter und erreicht seine endgültige Form bei den Weibchen mit etwa 40, bei den Männchen mit 60–80 Tagen. Vor dem 35. bis 40. Lebenstag sind keine geschlechtsspezifischen Unterschiede festzustellen. Im darauffolgenden Zeitraum von 10 bis 20 Tagen erfolgt dagegen bei den Männchen eine ausgeprägte Veränderung des Frequenz‐verlaufes im zweiten Teil des Rufes. Bei den NR‐Männchen entsteht durch diesen Prozeß der geräuschhafte Anteil des Rufes. Bei den meisten FR‐Männchen fehlt dieser stark modulierte Anteil. Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß der Distanzruf den Zebrafinken‐Männchen nicht angeboren ist und daß vor allem der geräuschhafte Anteil des Distanzrufes des Vaters gehört werden muß. Einige Charakteristika des Rufes scheinen allerdings genetisch fixiert zu sein, doch kann dieses Grundmuster unter bestimmten Umständen (Fremdaufzucht) durch die angeborene Tendenz junger Männchen, den Ruf des Vaters (hier: Stiefvaters) zu erlernen, überdeckt werden. Für die Entwicklung des Distanzrufes junger Weibchen spielen solche Umwelteinflüsse dagegen nahezu keine Rolle. Die biologische Bcdeutung dieser Unterschiede wird diskutiert, und Gesang und Distanzruf werden im Hinblick auf ihre ontogenetische und phylogenetische Entwicklung miteinander verglichen.

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