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Courtship and Rape: the Mating Behavior of Drosophila subobscura in Light and in Darkness
Author(s) -
Pinsker Wilhelm,
Doschek Elfriede
Publication year - 1980
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1980.tb01063.x
Subject(s) - darkness , courtship , drosophila subobscura , mating , biology , zoology , communication , evolutionary biology , botany , psychology , genetics , gene
The reproductive behavior of Drosophila subobscura was studied in a wild‐type strain and in a strain selected for light‐independent mating (lin). The courtship of the wild‐type was found to rely on visual stimulation in both sexes. With the lin‐strain this behavioral pattern has been modified. The males rape the females without preceding courtship. The females seem to be rather passive and do not resist atypical copulation attempts of males. The behavioral differences between the two strains are genetically determined by a polygenic system involving all four autosomes but not the X‐chromosome. Zusammenfassung Bei Wildstämmen von D. subobscura benötigen beide Geschlechter Licht zur Paarung: Bei den Männchen wird die sexuelle Aktivität durch die optische Wahrnehmung eines Weibchens ausgelöst. Die Weibchen hingegen werden durch den Flügeltanz des Männchens stimuliert, welcher ebenfalls optisch wahrgenommen wird. Das Paarungsverhalten des Laborstammes lin wurde im Verlauf eines Selektionsprozesses lichtunabhängig. Dabei wurde das Verhalten beider Geschlechter modifiziert: Die Männchen erkennen die Weibchen mittels taktiler und/oder chemischer Reize beim Betasten und “vergewaltigen” sie ohne vorhergehende Balz. Im Dunkeln hat sich die Bedeutung der einzelnen Reizqualitäten zugunsten nicht‐visueller Signale verschoben. Bei normalem Tageslicht allerdings sind visuelle Reize noch immer wirksam. Die Weibchen des lin ‐Stammes werden auch ohne Wahrnehmung des Flügeltanzes der Männchen paarungsbereit. Ihr Verhalten kann jedoch nicht als spezifische Anpassung an die modifizierte Paarung der lin ‐Mannchen gewertet werden. Weibchen des lin ‐Stammes erwiesen sich auch toleranter gegenüber dem atypischen Balzverhalten von Männchen des Mutantenstammes y sowie der verwandten Art D. pseudoobscura. Es wird angenommen, daß diese höhere Paarungsbereitschaft auf niedrigere lokomotorische Aktivität zurückzuführen ist. Die genetische Basis der Verhaltensunterschiede zwischen dem lin ‐Stamm und dem Wildtyp erwies sich als polygen. Alle vier Autosomen scheinen zu diesem Polygensystem beizutragen, Gene des X‐Chromosoms hingegen sind nicht beteiligt. Einige der für die lichtunabhängige Paarung verantwortlichen Gene sind dominant. Der lin ‐Stamm ist noch immer polymorph für Wildtyp‐Allele. Die genetische Variabilität wird wahrscheinlich durch balancierende Selektion zugunsten der Heterozygoten aufrechterhalten.

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