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The Ethology and Sociology of the Dwarf Mongoose ( Helogale undulata rufula )
Author(s) -
Rasa O. Anne E.
Publication year - 1977
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1977.tb00487.x
Subject(s) - humanities , psychology , art
A natural family group of 12 Dwarf Mongooses was studied intensively over a 6 month period. Behaviour patterns were described and the causal relationships between them determined, as were relationships between individuals with respect to various behavioural parameters. The functional significance of behaviour patterns in group integration is illustrated and social ranks based on a point ranking system and including all social behaviours constructed for ‘social attractiveness’ and ‘popularity’ and compared with the ‘peck order’ rank. Relationships between family subgroups illustrated the main factors determining an integrated group life. Finally, the advantages and disadvantages of the monogamous family group as a social unit are discussed. Zusammenfassung Der Zwergmungo ( Helogale undulata rufula ) verdient aus ethologischer wie soziologischer Sicht besonderes Interesse: er lebt in matriarchalisch organisierten Familiengruppen, in denen die Jungen über den Zeitpunkt der Geschlechtsreife hinaus bei den Eltern bleiben und jüngere Geschwister einen höheren Rang innehaben als die älteren; das Alpha‐Paar ist monogam, und nur das Alpha‐♀ gelangt zur Fortpflanzung. Die vorliegende Arbeit untersucht die ethologischen und soziologischen Mechanismen, die ein hochorganisiertes Familienleben bei dieser Art gewährleisten. Die sozialen und nichtsozialen Verhaltensweisen werden beschrieben und ihre Beziehungen zueinander durch Faktoren‐ und Konkordanzanalyse bestimmt. Die sozialen Beziehungen der Individuen untereinander werden aus den verschiedenen sozialen Verhaltensweisen und ihrer Verteilung auf die Gruppenmitglieder erschlossen. Auffällig ist ein hohes Maß an Arbeitsteilung in der Gruppe und im Zusammenhang damit eine bemerkenswerte Tendenz zum ‚Altruismus’, besonders in den Verhaltenssituationen “gemeinschaftliche Abwehr von Fremden”, “gemeinschaftliche Abwehr drohender Gefahr”, “Wachehalten” und “Babysitting”. Bei bestimmten Verhaltensabläufen (gemeinschaftliches Ruhen und Schlafen, soziale Hautpflege) sind individuelle Bevorzugungen zwischen bestimmten Partnern festzustellen. Bei anderen Verhaltensweisen (Allo‐Markieren, Spiel, aggressives Verhalten, Wachehalten, Grüßen, Babysitting) hängt die Partnerwahl stark von Alter, Rang und Geschlecht ab. Daß solche Zusammenhänge eine wichtige Rolle bei der Milderung sozialer Zwangssituationen wie aggressiven Verhaltens von seiten dominanter Tiere und sozialer Kastration subdominanter ♀♀ spielen, wird belegt und diskutiert. Die soziale Anziehungskraft, die soziale Aktivität und die „Beliebtheit” wurden für jedes Gruppenmitglied nach einer Punktbewertung festgelegt, in die alle analysierten sozialen Verhaltensweisen eingehen. Die auf diese Weise crmittelte Rangstruktur ergibt, daß Adulte und ♀♀, insbesondere das Alpha‐Paar, die „beliebtesten” Gruppenmitglieder sind, daß dagegen die jüngeren Tiere am stärksten sozial aktiv sind. Eine weitere Analyse zeigte, daß diese hohe soziale Aktivität der jüngeren Tiere vor allem im Zusammenhang mit ihrem sehr häufigen „freundlichen” und „unterwürfigen” Verhalten steht. Darüber hinaus wurden die gegenseitigen Beziehungen verschiedener Untergruppierungen innerhalb der Familie (Alpha‐♀, Alpha‐♂, Jungtiere, niederrangige ♀♀, subadulte ♂♂ und adulte ♂♂) untersucht. Es ließ sich nachweisen, daß hochrangige Tiere beim Wachehalten und Babysitting eine engere Beziehung zu niederrangigen aufnehmen als umgekehrt und daß andererseits niederrangige gegenüber hochrangigen mehr „freundliche”, „unterwürfige” und sexuelle Reaktionen zeigen als umgekehrt. Man kann vermuten, daß dieses „freundliche” und „unterwürfige” Verhalten der jüngeren Tiere den wichtigsten Faktor bei der Stabilisierung der Gruppenstruktur darstellt. Vorteile und Nachteile des Lebens in der Gruppe bei Helogale werden in ökologischer, genetischer und soziologischer Hinsicht diskutiert.