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Rückbildung aggressiver Verhaltensweisen bei einer Höhlenform von Poecilia sphenops (Pisces, Poeciliidae)
Author(s) -
Parzefall Jakob
Publication year - 2010
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1974.tb00433.x
Subject(s) - gynecology , humanities , art , philosophy , medicine
Zusammenfassung1 Die ♂♂ dreier Teilpopulationen der Höhlenform von Poecilia sphenops zeigen im Vergleich zu zwei oberirdischen Populationen eine graduelle Rückbildung des Aggressionsverhaltens bis hin zum völligen Verlust bei der extremen Höhlenform, obgleich die optische Orientierung offensichtlich ungestört ist. 2 Das Reduktionsphänomen bleibt auch nach jahrelanger Aufzucht bei Licht sowie nach gemeinsamem Aufwachsen mit der oberirdischen Form erhalten. Beim Zusammentreffen mit dieser reagieren die Höhlenfische fast ausschließlich sexuell. 3 Im Dunkeln, bei Verwendung eines Infrarotgerätes, sind auch beim oberirdisch lebenden Vertreter keine aggressiven Handlungen mit Ausnahme des Schwanzschlages mehr zu beobachten. Deshalb wird eine vorwiegend optische Auslösung aggressiver Elemente angenommen. 4 Damit verlor nach Besiedlung des lichtlosen Biotops die Aggression bei P. sphenops offensichtlich ihren biologischen Sinn und konnte — wie dies auch entsprechend für morphologische Strukturen gilt — zurückgebildet werden. 5 Es wird versucht, diesen Reduktionsprozeß als Folge des Fehlens eines die Aggression erhaltenden Selektionsdruckes auf Grund von allgemeinen Vorstellungen regressiver Höhlentierevolution (Kosswig 1960, 1963) zu erklären.

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