Premium
Der Einfluß von Störreizen auf die Antwortbereitschaft bei der Richtbewegung der Erdkröte ( Bufo bufo L.)
Author(s) -
Ewert JörgPeter
Publication year - 1967
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1967.tb00581.x
Subject(s) - physics , gynecology , medicine
Zusammenfassung Löst man bei der Erdkröte ( Bufo bujo L.) die Richtbewegung (Taxis) als 1. Teilglied der Beutefanghandlung mit einer bewegten Beuteattrappe unter konstantem Darbietungswinkel auf einem Auge wiederholt aus, so sinkt die Richtbereitschaft langsam ab (Reizserie). Innerhalb einer Reizserienfolge (mehrere Reizserien, getrennt durch Erholungspausen konstanter Dauer) vermindert sich die Anzahl der Richtbewegungen je Reizserie annähernd exponentiell. Es wurde geprüft, in welcher Weise der Verlauf der taxisspezifischen Ermüdung durch optische, akustische und taktile Reize gestört werden kann. Optische Störreize waren Bewegungsreize (bewegte Beuteattrappe) auf das andere Auge oder auf eine andere Retinapartie. Als akustisches Störsignal diente eine elektrische Klingel. Taktile Störreize waren Borstenreize (punktförmige Reize) oder Wasser (Flächenreize).1 Optische und taktile Reize während einer Erholungspause förderten die Erholung der zuvor ermüdeten Richtbewegung (Bahnung bzw. Aufmerksam‐keitssteigerung). 2 Akustische und taktile Störreize während einer Reizserie konnten die Richtbereitschaft anhaltend oder kurzfristig unterdrücken (Aufmerksamkeitsverschiebung). Im ersten Fall gewöhnte sich die Kröte an den Störreiz relativ langsam; dann nahm die Anzahl der Richtbewegungen ab. Im zweiten Fall gewöhnte sie sich schnell an ihn, und die Phase maximaler Richtbereitschaft wurde innerhalb der Reizserie nur zeitlich verschoben.