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Beobachtungen zum Paarungsverhalten von Grévyzebras in Gefangenschaft *
Author(s) -
Zeeb Klaus,
Kleinschmidt Adolf
Publication year - 1963
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - English
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1963.tb01150.x
Subject(s) - physics , humanities , philosophy , gynecology , medicine
Zusammenfassende Betrachtung Aus dem aufgeführten Material wird ersichtlich, daß sich die vier in Gefangenschaft beobachteten Verpaarungen zwischen einem Grévy‐Hengst und zwei Grévy‐Stuten nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Deswegen darf angenommen werden, daß es sich um solche während der Hochrosse der Stute gehandelt hat. Vor allem zeigen die Beobachtungen die Bedeutung des Paarungsvorspiels auf; im Durchschnitt braucht der Hengst 20 bis 35 Min. Vorspiel, bis er zum Akt in der Lage ist. Der frisch zur rossigen Stute gelassene Hengst ist zunächst sehr aufreit‐freudig. Er wird aber gegen das Ende des Vorspiels vor allem durch das Präsentieren der Stute, welches auch in der Bewegung in eigenartigen Sprüngen und Schlenkerbewegungen seinen Ausdruck findet, zum Auf reiten angeregt. Die “Präsentierbewegungen” der Stute beweisen, daß zumindest in der Gefangen‐schaft bei den Grévy‐Zebras beide Partner ein aktives Paarungsverhalten zeigen können. Wenn auch bislang immer wieder behauptet wurde, die “Ausdruckskraft” des Schweifes oder Schwanzes bei Einhufern sei gering, so geht dem entgegen aus den obigen Aufzeichnungen hervor, daß die Schwanzhaltung der Grévys bei der Paarung während verschiedener Phasen sehr unterschiedlich ist. Auch hinsichtlich des klassischen Rossigkeitsgesichtes ist gegenüber den Aussagen von Antonius (1937) und Trumler (1959) eine größere Plastizität des Ausdrucks festzustellen. So kann die Nasenlinie dabei von fast waagerecht bis beinahe senkrecht stehen. Meist sind die Ohren der Stute beim Rossigkeitsgesicht zurück‐ oder angelegt, aber sie können auch nach vorne gerichtet sein, was sicherlich auf eine Überlagerung andersartiger Stimmungen zurückzuführen ist. Beim Vergleich der vorliegenden Beobachtungen mit einigen Photos aus dem Archiv Antonius (Zoologische Staatssammlung, München), welche Kopulationen zweier verschiedener Grévypaare darstellen, zeigt sich, daß die Kopf‐Hals‐Stellung der Stute während der Paarung offensichtlich variiert. Auf diesen Photos sind Kopf und Hals der Stuten weit mehr gesenkt als auf denen von Zeeb. Ergänzend zu den Beschreibungen des Rossigkeitsgesichtes bei Trumler (1959) ist noch zu bemerken, daß beim ausgeprägten Rossigkeitsgesicht der Grévystute der Oberlippenseitenrand gehoben wird. All diese Beobachtungen bedürfen dringender Ergänzung durch Beobachtungen in freier Wildbahn. Summary Four matings were observed between a Grévy's Zebra stallion and two mares of the same species in captivity. All followed much the same pattern, indicating that all fell within the mares' period of maximal receptivity. The observations show especially the importance of the precopulatory behavior; on the average the stallion requires 20 to 35 minutes of fore‐play before he ist able to mate. On first being allowed to the mare, the stallion mounts very freely. Toward the end of the fore‐play, on the other hand, the mare encourages him to mount by “presenting” and by peculiar jumps and swinging movements. The “presenting movements” of the mare indicate that in Grévy's Zebra, at least in captivity, both partners can show active mating behavior. Although it has always been claimed that the “expressive ability” of the tail is slight in odd‐toed ungulates, the protocols show that the posture of the tail in Grévy's Zebra is very different in different phases of mating. In the classical “receptive expression” (Rossigkeitsgesicht), in contrast to the statements of Antonius (1937) and Trumler (1959), a greater plasticity of expression could be observed. The line of the nose can vary from almost horizontal to nearly vertical. The ears of the mare are generally laid back during the receptive expression, but they can also be directed forward, which certainly indicates the superposition of other mood elements. In comparing the present observations with some photographs from the Antonius archive (Zoologische Staatssammlung München), it appears that the head and neck posture of the Grévy mare can vary; in Antonius's photos they are held much lower than in Zeeb's. Trumler's (1959) observations of the Rossigkeitsgesicht can be supplemented; in the fully developed receptive expression of the Grévy mare, the lateral edge of the upper lip is raised. All of these observations urgently need confirmation under natural conditions.

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