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Lebensart des Haushuhns, dritter Teil —über seine Laute und allgemeine Ergänzungen
Author(s) -
Baeumer Erich
Publication year - 1962
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1962.tb00781.x
Subject(s) - humanities , gynecology , philosophy , medicine
Zusammenfassung Das Haushuhn verfügt über eine große Zahl verschiedener, ausnahmslos angeborener Laute oder Lautgruppen, deren Bedeutung beschrieben wird. Wenn auch in der Tonlage, der Häufigkeit und Intensität der Stimmäußerungen rassische und individuelle Unterschiede bestehen, gibt es doch keine “Sprachschwie‐rigkeiten” unter den verschiedenen Hühnertypen. Lernen spielt nur insofern eine Rolle, als Anlässe für Laute lernend erfaßt werden, etwa, wenn bestimmte Geräusche oder das Nahen des Pflegers mit dem Futtergefäß beim Hahn oder der Glucke passende Lockrufe auslösen, oder, wenn das Schreien, das scheue Hühner beim Gepacktwerden ausstoßen, nach einigen Wiederholungen aufgegeben wird. Man kann Laute und Lautgruppen mit einander ähnlicher Funktion zusammenfassen: es gibt solche zur Stimmfühlung im Verband und zum Wiederfinden der Artgenossen, zum Locken bei gefundenem Futter, zum Aufmerksammachen auf mögliche Gefahr am Boden und in der Luft sowie zum Warnen vor dieser in verschiedener Abstufung. Bestimmte Lautformen zeigen Aufregung allgemeiner Art, andere Abwehr gegen Zudringlichkeit an. Mehrere dienen dem Lautverkehr innerhalb der Rangordnung. Hervorzuheben ist noch das lautliche Wechselspiel zwischen Hahn und Henne bei der Nestgründung. Das Krähen des Hahnes ist ein allgemeiner Ausdruck männlichen Selbstgefühls.