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Die Aktivitätsperiodik des Flughörnchens, Glaucomys volans (Linnaeus 1758) und des Backenhörnchens, Tamias striatus (Linnaeus 1758)
Author(s) -
Graefe Gernot
Publication year - 1961
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1961.tb00222.x
Subject(s) - art , biology , physics
Zusammenfassung An zwei zusammen in einem allseitig geschlossenen Gehege gehaltenen Tierarten, dem Flughörnchen (Glaucomys volans) und dem Backenhörnchen (Tamias striatus) wurde besonders die Aktivitätsperiodik beobachtet. Im nebenstehenden Diagramm (Abb. 5) sind die Aktivitätskurven beider Arten im Verlauf eines 24‐Std.‐tages mitten im August gemeinsam eingetragen. Infolge des Aneinanderschliez̀ens der beiden Aktivitätszeiten und weil sie verschiedene Schlafplätze haben, erwiesen sich diese beiden Tierarten als sehr geeignete Partner für eine gemeinsame Haltung. Als Zeitgeber für das Erscheinen und Schlafengehen des dunkelaktiven Flughörnchens wurden Helligkeitswerte von 35–45 Lux ermittelt. Ungefähr die gleichen Lichtwerte begrenzten die Wachperiode des lichtaktiven Backenhörnchens. Dadurch sind die Aktivitätsrhythmen beider Arten den jahreszeitlich sich ändernden Tag‐ und Nachtlängen gleich gut angepaz̀t, und ihre Überschneidung, die zwischenartliche Auseinandersetzungen zur Folge haben würde, ist von vornherein ausgeschlossen. Die Aktivitätskurven beider Arten zeigen zwei Gipfel. Der höhere liegt am Anfang der Tatigkeitsperiode und ist beim Flughörnchen besonders deutlich. Durch Verdunkeln des Geheges konnten Anfang und Ende der Wachzeit verschoben werden. In einer sehr windigen Nacht kamen die Flughörnchen nur wenig zum Vorschein, holten aber, obwohl der Wind anhielt, reichlich verspätet kurz vor Morgenanbruch ein Tätigkeitsmaximum nach. Von vornherein im Stationsgelände frei laufende Backenhörnchen haben eine wesentlich gröz̀ere Fluchtdistanz als die im Gehege. Gleich geblieben waren die Aktivitätsperiodik und die Lebensgewohnheiten.