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Eine Untersudiung über das Balzverhalten der Kolbenente ( Netta rufina Pallas)
Author(s) -
Lind Hans
Publication year - 2010
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1958.tb00558.x
Subject(s) - philosophy , humanities , art
Zusammenfassung An vier im Kopenhagener Zoo gehaltenen Kolbenerpeln und einer Ente wurden die Balzhandlungen der ♂♂ und die Reaktionen des verpaarten ♀ beobachtet. Die Gesellschaftsbalz besteht aus vier leicht erkennbaren Phasen. Der Einleitungsphase gehören mehrere unritualisierte Übersprungbewegungen an. Erst in der ersten Balzphase reagieren die Erpel mit ritualisierten Übersprungbewegungen aufeinander: Kopfschütteln, Körperschütteln und Flügel‐schlagen. Unmittelbar danach folgt die zweite Balzphase mit Kopfschütteln und der Balzlautbewegung, einer wahrscheinlich stark ritualisierten Über‐sprunghandlung, die vielleicht vom Kopfschütteln abgeleitet ist. Nur sie wird von Lautäußerungen begleitet. In diese Phase gehört auch das „Jagen”, ein ritualisiertes gemeinsames Verfolgungsschwimmen. — In der verhältnismäßig selten beobachteten Schlußphase zeigen alle Erpel gleichzeitig das Kopfheben, eine ritualisierte Intentionsbewegung des Fliehens. Die Einstellung zum ♀ während der zweiten Balzphase und der Schlußphase ist von den drei gleichzeitig aktivierten Trieben bestimmt. — Die Balz verläuft wechselnd, aber der Grundtypus ist leicht zu erkennen. — Das wenig ritualisierte ambivalente Verhalten (Angriff ‐ Flucht) der verpaarten Ente in der Balz ist wahrscheinlich dem Hetzen der Schwimmenten homolog. Für die Annahme eines besonderen Balztriebes spricht wenig; offenbar hängt die Balzaktivität „noch immer” von den drei ursprünglich zusammen‐wirkenden auf Angriff, Flucht und Paarung gerichteten Trieben ab. Ihr Stärke‐verhältnis ist durch Ritualisierung so begrenzt (Abb. 5), daß Balzhandlungen so lange stattfinden, wie der Paarungstrieb schwächer ist als Angriffs‐ und Flucht‐bereitschaft. Jeder Balzhandlung entspricht ein bestimmtes Stärkeverhältnis der drei Triebe, das ebenfalls durch Ritualisierung festgelegt ist. — Zum Schluß werden ein paar Bemerkungen zur Ritualisierung der Übersprungbewegungen gemacht.

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