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Über Verhalten, Spermatophorenbildung und Sinnesphysiologie von Euscorpius italicus Hbst. und verwandten Arten (Scorpiones, Chactidae)
Author(s) -
Angermann Hartmut
Publication year - 2010
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1957.tb00538.x
Subject(s) - art , gynecology , medicine
Zusammenfassung Die postembryonale Entwicklung zum adulten Tier dauert bei E. italicus mindestens 190 Tage und ist meistens nach der 5. Häutung abgeschlossen. Während des ersten Stadiums nehmen die Jungen keine Nahrung auf. Ihre enge Bindung an die Mutter während dieser Zeit beruht auf unspezifischen, taktilen Faktoren. Der Samen wird indirekt durch Spermatophoren übertragen. Der Paarung geht ein sehr verwickeltes Vorspiel voraus. Die kürzeste Tragzeit betrug bei E. italicus 105, die längste 324 Tage; die kürzeste bei E. flavicaudis mehr als 235 und bei B. occitanus mehr als 350 Tage. E. italicus wird mehrmals trächtig; dasselbe ist auch für die übrigen Arten anzunehmen. Die Spermatophoren werden in den Paraxialorganen gebildet. Was Pavlowsky (1921) als deren Stützstäbe bezeichnete, sind die Prospermatophoren. Jedes Paraxialorgan bildet eine Spermatophorenhälfte; beide verkleben erst während des Absetzens miteinander. Unmittelbar zuvor pressen die Samenblasen die Spermatocysten hinein. Die neue Spermatophore entsteht in 3 bis 4 Tagen. Im ersten Jugendstadium wirkt das angeborene Suchverhalten (Abb. 18 b) der optischen Orientierung entgegen. Vom zweiten Stadium an bis zur Geschlechtsreife fliehen Skorpione geradlinig das Licht und steuern schwarze Flächen an. Zur Orientierung über weitere Strecken sind vornehmlich die Hauptaugen geeignet. Die Kämme dienen der Perception mechanischer Reize und beeinflussen dadurch den Lokomotionsapparat. Ein chemischer Sinn ist vorhanden. Amputation der Kämme beeinflußt ihn nicht.