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Ein wesentlicher Bestandteil der Orientierung der Beisetaube: Die Richtungsdressur
Author(s) -
Kramer Gustav,
Paul Ursula
Publication year - 2010
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1950.tb01640.x
Subject(s) - philosophy , gynecology , medicine
Zusammenfassung Der Heimkehrimpuls von Reisetauben ist wesentlich heftiger als der von Feldflüchtern. Da letztere langsam und über weitere Strecken überhaupt nicht heimkehren, eignen sie sich nicht zu Orientieruugsversuchen. Zum Nachweis der Richtungsdressur wurden zwei Versuche mit Reisetauben nach folgendem Plan durchgeführt: Die Tauben wurden in Gruppen in zunehmender Entfernung aufgelassen. Alle Auflassungsorte und der Schlag liegen auf einer geraden Linie. Anschließend wurden die Tauben quer zur Trainingsrichtung versetzt und dort ebenfalls einzeln aufgelassen. Der Erfolg der Richtungsdressur wird nach folgenden Kriterien festgestellt: 1. Die Abflüge der Tauben, die bei den Trainingsflügen bei gutem Wetter eine Beziehung zur Lage des Zieles zeigen, liegen auch bei der Querauflassung überwiegend in Trainingsrichtung. 2. Bei den Heimkehrschnelligkeiten besteht eine deutliche statistische Tendenz in dem Sinne, daß diejenigen Tauben, die auf der Trainingsstrecke am schnellsten heimgekehrt sind, auf der Querstrecke am längsten brauchen. Beim zweiten Versuch gingen sogar zwei der besten Trainings‐Heimkehrer bei der Querauflassung ganz verloren. Ein dritter kritischer Test kam nur beim ersten Versuch in Anwendung: Nach der letzten Trainingsauflassuug wurde eine weitere Entfernung (60 km) übersprungen, die Auflassung erfolgte einzeln und aus der Trainingsrichtung. Die Mehrzahl der Tauben durchflog die neue Strecke annähernd geradlinig.