z-logo
Premium
Über den Geschmackssinn des Huhns. VI. Über angeborene Formvorlieben bei Hühnern
Author(s) -
Engelmann Carlheinrich
Publication year - 1942
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1942.tb00646.x
Subject(s) - art , philosophy , humanities
Zusammenfassung An Zwerghuhnküken, die völlig körnerfrei aufgezogen worden waren, suchte ich festzustellen, ob ihre Nahrungsauswahl allein auf erworbener Erfahrung beruht, wie man wohl oft annahm, oder ob ein angeborenes Schema, etwa „der” optimalen Körnerart, nachweisbar ist. Bei Darbietung natürlicher festgeleimter Getreide‐ und Erbsenarten verachteten die Hühner die Erbsen völlig und bevorzugten weitaus die Körner. Roggen war um ein Geringes beliebter als Weizen (umgekehrt wie beim erwachsenen Huhn, das, durch Verzehren, mit den Körnerarten vertraut war). Wurden gemalte Kornbilder auf Deckeln über gleich beköderten Schälchen geboten, so zogen die Küken auch diesmal die Weizenform der Erbsenform vor. In gewissen Fällen traten zum optischen Reiz der Bild‐form als die Wahl mitbestimmende Faktoren Ortsbindungen hinzu, wie Linksstrebigkeit und Erinnerung an den Ort der Erstwahl im vorangegangenen Versuch. Von künstlichen aufgeleimten Körnern in einer Größenserie bevorzugten die Küken, solange sie noch keine Körner zu fressen bekommen hatten (Erbsenversuch), diejenigen Größenklassen, die fuUr sie besonders leicht verzehrbar erscheinen mochten. Hatten sie jedoch bereits vorher Körner gefressen (Weizenversuche), so wählten sie die Größenklasse, die der Größe der beliebtesten verzehrten Getreideart entsprach. Bei Darbietung verschiedener Größen aufgemalter Weizen‐ und Erbsen‐bilder erwies sich der von den Bildern ausgehende optische Reiz als zu schwach, um das Verhalten der Hühner zu bestimmen. Die Küken bevor‐zugren die am Rande der Unterlage befindlichen Gruppen. Als die Küken zum ersten Male lose, verzehrbare Körner sahen, gingen sie zunächst vorzugsweise zum Roggen. Nach wenigen Versuchen schlug ihre Wahl zum Weizen um, den sie zuletzt ausschließlich annahmen. Die Erbsen lehnten sie völlig ab. Vor zwei Haufen von Weizen und Roggen verhielten sich die Küken wie die Erwachsenen: sie bevorzugten den Weizen. Angeboren ist demnach, soweit bisher festgestellt, allein die Vorliebe für längliche Form. Vorwiegend taktile Erfahrungen, nach Maßgabe der Eignung zu leichtem Verzehr, kleiden dies anfangs recht leere Schema mit offenbar zahlreichen bis ins einzelne festgelegten Merkmalen aus.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here