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Untersuchungen über das Formsehen der Elritze (Phoxinus laevis) 1
Author(s) -
Fisher Paul
Publication year - 1940
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1940.tb00627.x
Subject(s) - philosophy , humanities , physics
Zusammenfassung Elritzen ( Phoxinns laevis ) lernten in Dressurversuchen einzelne Buchstaben voneinander zu unterscheiden, so U gegen E, W gegen L, W gegen M, K gegen B. Durch Weglassen bestimmter Strukturteile ließen sich diese Buchstaben einander angleichen, so daß hier die Grenze des Unterscheidungsvermögens festgestellt werden konnte, wie auch die Bedeutung der einzelnen Strukturteile für die Differenzierung. Die Elritze konnte weiter Signale zu untersclieiden lernen, die sich aus zwei, drei, ja vier Buchstaben zusammensetzten. Hierbei richtet sie sich nicht nach einzelnen Buchstaben, sondern nimmt die gauze Keihe als geschlossene Gesamtform wahr. Wichtig ist für ihre Entscheidungeu auch, ob in den Zeichen die senkrechten oder waagerecliten Glieder vorherrschen, ebenso, ob sie Öffnungen aufweisen, und ob diese mehr nacli außen oder nach innen weisen. Auflösende oder zusätzliche Strukturänderungen zusammengesetzter Buchstabensignale können wahrgenommen werden. Der Grad der Wahrnehmung hängt davon ab, wie weit die Riclitungstendenz unverändert bleibt. In Spontanwahlversuchen werden gegliederte Buchstaben weniger gegliederten Buchstaben vorgezogen. Bei gleichstark gegliederten Formen ist diejenige überlegen, deren stärkste Gliederung im oberen Teil der Form liegt. Werden einem Fisch zwei Formen dargeboten, von denen eine spontan bevorzugt wird, während die andere in der Form einer Figur einer vorangegangenen Dressur ähnelt, so wählt die Elritze im Sinne der Dressur.