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Wahrnehmung und Erinnerung bei der Futterwahl von Vögeln
Author(s) -
Platz Eberhard
Publication year - 1939
Publication title -
zeitschrift für tierpsychologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.739
H-Index - 74
eISSN - 1439-0310
pISSN - 0044-3573
DOI - 10.1111/j.1439-0310.1939.tb00601.x
Subject(s) - humanities , philosophy , gynecology , art , physics , medicine
Zusammenfassung A. Futterwahl1 Stieglitze und Zeisige zeigten eine mehr oder weniger starke Vorliebe füt einzelne Futtersorten. 2 Größere Mengen wurden vor kleineren bevorzugt. 3 Die größere Beliebtheit einer Futtersorte läßt sich durch eine größere Menge einer anderen, nicht ausgesprochen unbeliebten Futtersorte ausgleichen. 4 Der Grad der Bevorzugung einzelner Körnersorten hängt oft von unbedeutend erscheinenden äußeren Umständen ab; er ist auf den verschiedensten Wegen stark umstimmbar. Insbesondere kann die Beliebtheit mancher Futtersorten sinken. B. Dressurversuche 1 Dressuren auf Farb‐ und Pflanzenmerkmale gelangen straffrei allein durch Beködern sowohl des positiven wie des negativen Merkmalsträgers mit unterschiedlich beliebten Lockmitteln. Dabei wirkt das positive Merkmal anlockend, das negative schwach abstoßend. 2 An Pflanzen lernten Stieglitze nicht nur deren typische Gestalten, sondern auch individuelle Eigenschaften zu unterscheiden. Ob es auch angeborene Auslöseschemata von Pflanzengestalten gibt, müßte auf anderen Wegen untersucht werden. C. Relationserfassung 1 Die Stieglitze zeigten absolutes Wählen, während die Zeisige sich zufallsgemäß verhielten. 2 Absolutes oder relatives Wählen scheint von der Feinheit des Unterscheidungsvermögens der Tiere abzuhängen. D. Instinkt‐Dressur‐Verschränkung bei der Futtersuche 1 Das Verhalten gemäß “freier” Erinnerung wird bei Stieglitzen und Zeisigen nachgewiesen. 2 Zur Klärung der Frage der Gedächtnisinhalte des auf Futtermerkmale dressierten Vogels wurde die Methode der Beliebtheitsumstimmung der Lockmittel erprobt.