Andrologische Untersuchungen bei der Immun‐supressiv‐Therapie der chronisch‐aggressiven Hepatitis

Zusammenfassung Anhand von andrologischen und internistischen Untersuchungen bei 34 Männern mit einer aggressiv‐chronischen Hepatitis wird zum Problem einer Schädigung der exogenen Hodenfunktion durch das therapeutisch eingesetzte Azathioprin Stellung genommen. Es kann gezeigt werden, daß bei Einhaltung einer Tagesdosis von maximal 150 mg und einem Beobachtungszeitraum bis zu 1720 Tagen keine Schädigungen der Hodenkonsistenz, der Hodengröße, der Spermatozoendichte und der Spermatozoenmotilität festzustellen gewesen sind. Die Spermatozoenmorphologie weist dagegen in Abhängigkeit zur Einzeldosis ein vermehrtes Auftreten pathologischer Formen auf, ohne daß sich hier jedoch Gesetzmäßigkeiten ergeben. Die Spermatozoendichte sämtlicher zur Beobachtung gelangten Fälle sank in keinem Falle auf Werte unter 40 Mill.Sp./ml ab. Es wird darauf verwiesen, daß dieses Ergebnis keine Aussage dahingehend zuläßt, das zur Therapie benutzte Cytostaticum sei deshalb absolut unschädlich. Vielmehr bleibt die laufende, langfristige ärztliche Kontrolle jedes einzelnen Patienten auch weiterhin oberstes Gebot.