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The Effect of Nitrofurazone on the Endocrine, Secretory and Spermatogenic Functions of the Rat Testis
Author(s) -
HAGENÄS L.,
PLÖEN L.,
RITZÉN E.M.
Publication year - 2009
Publication title -
andrologia
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.633
H-Index - 59
eISSN - 1439-0272
pISSN - 0303-4569
DOI - 10.1111/j.1439-0272.1978.tb01325.x
Subject(s) - sertoli cell , chemistry , andrology , microbiology and biotechnology , gynecology , biology , medicine , spermatogenesis
Zusammenfassung Der Einfluß von Nitrofurazon auf die endokrine, sekretorische und spermatogenetische Funktion des Rattenhodens In einer experimentellen Studie wurde an männlichen Ratten der Einfluß der anti‐spermatogenetischen Substanz Nitrofurazon unter besonderer Berücksichtigung der Leydig‐Zellen, der Sertoli‐Zellen und der Keimzellen untersucht. Die Leydigzellfunktion wurde mittels der Serumtestosteronwerte und der Testosteronbildungskapazität von Hodengewebe in vitro gemessen. Die Sertoli‐Zellen wurden mittels Licht‐ und Elektro‐nenmikroskopie untersucht; ihre Funktion wurde folgendermaßen gemessen: 1) Testi‐kuläre ABP‐Synthese‐Kapazität in vivo und in vitro; 2) Flüssigkeitssekretion der Sertoli‐Zellen innerhalb von 20 Stunden nach der Ligatur der Ductuli efferentes; 3) FSH‐Serum‐Werte als indirektes Maß der Inhibin‐Produktion der Sertoli‐Zellen; 4) Untersuchung der Fähigkeit der Verbindungen zwischen den Sertoli‐Zellen, Lanthanumpraezipitat festzuhalten als ein Beweis für die Integrität der Blut‐Hoden‐Schranke. Die Degeneration der Keimzellen wurde mittels Licht‐ und Elektronenmikroskopie verfolgt. Nitro‐furazon wurde in einer Konzentration von 0,1% der Nahrung zugesetzt; verwendet wur‐den normale Ratten und solche die vorher bestrahlt waren, um ein Sertoli‐Zell‐Syndrom auszulösen (Cobald‐60, 150 rad, 1,1 rad/sec). Es wird festgestellt, daß Nitrofurazon für alle Keimzellen innerhalb der Blut‐Hoden‐Schränke schädlich ist. Die am stärksten und am schnellsten eingetrenen Effekte wur‐den an den meiotischen Zellstadien beobachtet. 28 Tage nach Nitrofurazonanwendung wurden lediglich Spermatogonien und einige frühe Spermatozyten festgestellt. Bei Sertoli‐Ratten kam gelegentlich eine scheinbar intakte Spermatogenese bis zu dem Stadium der elongierten Spermatiden auch nach 28 Tagen Therapie zur Beobachtung. Die Leydig‐Zellen wurden nicht geschädigt; das ergab sich aus der erhaltenen bzw. angestie‐. genen Kapazität zur Produktion von Testosteron. In den Sertoli‐Zellen selbst ergaben sich keine degenerativen Veränderungen; dennoch wurde ein verändertes Erscheinungs‐bild der Lipid‐Einschlüsse und ein zahlenmäßiger Anstieg der Cytoplasma‐Vakuolen festgestellt. Die in vivo‐ABP‐Produktion zeigte anfangs (nach 2–4 Tagen) einen deutli‐chen Abfall bei den Normal‐ und bei den Sertoli‐Ratten. Nach längerer Anwendung von Nitrofurazon wurde die ABP‐Produktion wiederhergestellt (Steroli‐Ratten) bzw. stieg beachtlich an (Normal‐Ratten). Abgesehen von einem vorübergehenden Anstieg am 10. Tag bei Normal‐Ratten wurde die Flüssigkeitssekretion der Sertoli‐Zellen nicht durch Nitrofurazon beeinflußt. Nach 10 und 28 Tagen Anwendung zeigten die Normal‐Ratten ebenso wie die Kontrollen höhere FSH‐Werte. Die Sertoli‐Ratten hatten FSH‐Werte, die den Kastrations‐Werten angenähert waren während der Studie; es konnte keinerlei Einfluß von Nitrofurazon festgestellt werden. In dem Stadium der Behandlung, bei dem die Spermatogenese vollständig gehemmt war, erwiesen sich die Leydig‐Zellfunktion und verschiedene Parameter der Sertoli‐Zell‐Funktion als normal. Somit muß unterstellt werden, daß Nitrofurazon seinen hauptsächlichen Einfluß direkt auf die Keimzellen ausübt.