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Varicocele and the Pathogenesis of the Associated Subfertility A Review of the Various Theories III: Theories Concerning the Deleterious Effects of Varicocele on Fertility
Author(s) -
Verstoppen G.R.,
Steeno O.P.
Publication year - 2009
Publication title -
andrologia
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.633
H-Index - 59
eISSN - 1439-0272
pISSN - 0303-4569
DOI - 10.1111/j.1439-0272.1978.tb01323.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Über die Pathogenese der Subfertilität bei varikozele Eine Übersicht der verschiedenen Theorien. Auf welche Weise eine Varikozele die mannliche Fertilität beeintrachtigt, ist noch unklar. Daß die Testes überempfindlich gegen Temperatursteigerungen sind, gilt als erwiesen; aber die Frage, ob die Varikozele die Hodentemperatur erhöht, bleibt um‐stritten. Neuere Untersuchungen, sowohl die direkte Messung als auch die Thermo‐graphie, haben erwiesen, daß in Anwesenheit einer Varikozele die Temperatur des Skrotums steigt. Wie dem auch sei, die thermographische skrotale Temperatursteigerung wurde stets an derselben Seite registriert wie die Varikozele; deshalb bleibt auch der durch Temperatursteigerung bilaterale ungünstige Einfluß auf die Fertilität weitgehend ungeklärt. Welche Beziehung zwischen skrotaler und testikulärer Temperatur besteht, bleibt ebenfalls noch rätselhaft. Untersuchungen über die Bedeutung der Varikozele als Ursache einer Keimblatthyp‐oxie zeigten überraschende Ergebnisse. Auch wenn die Sauerstoffspannung in der Vena testicularis in Anwesenheit einer Varikozele tatsächlich erhöht sein mag, so bleibt noch dahingestellt, ob ein erhöhter venöser PO 2 die Spermatogenese beeinträchtigen kann. Gelegentlich kommt es vor, daß die Hoden dem Effekt „toxischer” Substanzen aus den Nebennieren ausgesetzt sind. Wegen ihres vasomotorischen Effektes kommen hier‐für möglicherweise die medullären Katecholamine in Frage; diese Katecholamine können aber auch anderswo herstammen, und ihre Sekretionsrate kann durch das Messungs‐verfahren selbst beeinflußt werden. Die Rolle des Kortisols bleibt ungeklärt. Auch wenn im allgemeinen bei Patienten mit Varikozele die Kortisolspiegel in der Vena testicularis im Vergleich zum Plasma‐Kortisol nicht erhöht waren, so können die Werte in der Vena testicularis bei diesen Patienten doch tiefer liegen als bei Kontroll‐Patienten. Die Blut‐spiegel sämtlicher adrenaler Substanzen sind zum großen Teil von der Art der Probe‐entnahme abhängig. Außerdem wurde die Funktion der Keimzellen nicht exakt mit der Konzentration chemischer Substanzen in der Vena testicularis verglichen, wodurch keine eindeutigen Schlußfolgerungen möglich sind. Hinzu kommt, daß bei Varikozele‐Patien‐ten der retrograde Blutfluß unterschiedlich ist. Da die Konzentration jeder adrenalen Substanz in der Vena testicularis gleich, höher oder niedriger liegen kann als im peripheren Blut, nimmt man an, daß dies ebenfalls für andere Substanzen zutrifft. Die Resultate sind dennoch von der Genauigkeit der Bestimmungsmethode jeder einzelnen Substanz abhängig und von rund fünfzig ver‐schiedenen Nebennierenprodukten (sowohl Zwischenprodukte als auch Metabolite) wurden nur wenige untersucht. Es ist durchaus denkbar, daß die Testes auf die eine Substanz überempfindlich reagieren und auf eine andere überhaupt nicht. Ob wohl ein geringer Anstieg oder Abfall einer Substanz im testiculären Blut einen relativ größeren Anstieg oder Abfall anderer adrenaler Produkte bewirken kann? Letzten Endes bleibt die Frage offen, ob die Stoffe im Blut der Vena testicularis auch wirklich die Testes er‐reichen oder ob sie über kollaterale Blutbahnen fortgeleitet werden. Die Testosteronspiegel waren bei Varikozele‐Patienten meistens niedrig, was die Potenzstörungen, die in manchen Fällen auftraten, erklären kann. Es besteht aber weder ein Zusammenhang zwischen dem Plasma‐Testosteron noch der Testosteronkonzentration in der Vena testicularis und der gestörten Spermatogenese bei Varikozele‐Patienten. Ein Faktor, dem in der Pathogenese der Subfertilität bei Varikozele meistens zu wenig Bedeutung zugeschrieben wurde, ist die hämodynamische Storung selbst. Ein durch die Varikozele erhöhter venöser Druck im Testikel kann die kapilläre Diffusion so stark behindern, daß die normale Spermatogenese nicht mehr stattfindet. Zusammenfassend kann man sagen, daß der Einfluß der Varikozele auf die Spermatogenese sehr unterschiedlich ist und von einer komplexen Wechselwirkung mehrerer Faktoren bestimmt wird. Von der hämodynamischen Störung können schließlich alle übrigen pathogenetischen Faktoren abhängig sein. Wo bei dem Einen die anatomische Struktur für die pathologischen Vorgänge verantwortlich ist, können bei dem Andern physikalische Faktoren, wie Temperatur und Versorgung mit Nahrstoffen, eine aus‐schlaggebende Rolle spielen. Der Einfluß der verschiedenen Faktoren auf die Spermatogenese ist von der Sensibilität der Testes, die von Patient zu Patient unterschiedlich sein kann, abhängig. Die Suche nach einer einzigen Ursache für die Subfertilität bei Varikozelen ist also sinnlos.

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