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Anatomische Studien an den Haustorien einiger parasitischer Scrophulariaceen Mitteleuropas 1
Author(s) -
Weber Hans Christian
Publication year - 1976
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1976.tb03563.x
Subject(s) - xylem , haustorium , biology , botany , ecology , host (biology)
Zusammenfassung Im Hinblick auf die für die Funktion eines Haustoriums wichtigsten Bereiche (Endophyt, Haustorial‐Kern und Xylem‐System) läßt sich mit fortschreitender Differenzierung innerhalb der Scrophulariaceen eine Entwicklungsreihe aufstellen. Am einfachsten sind die Euphrasia ‐Haustorien strukturiert. Sie werden als vereinfachte Form der Haustorial‐Strukturen von Melampyrum, Tozzia und Lathraea angesehen, da Endophyt und Haustorial‐Kern nur schwach ausgebildet sind. Das Xylem‐System fehlt weitgehend. Bei den Haustorien der Gattungen Melampyrum, Tozzia und Lathraea ist am Zentralzylinder der Mutterwurzel hauptsächlich ventral ein Xylem‐System entwickelt. Durch den vom Rindenparenchym klar abgrenzbaren Haustorial‐Kern verläuft „perlschnurartig” eine schmale Xylem‐Brücke, die eine Verbindung zwischen dem Zentralzylinder mit dem hier noch relativ einfach gestalteten Endophyten herstellt. Die Haustorial‐Strukturen der Gattungen Odontites und Bartsia werden als Übergänge zu denen der Gattung Rhinanthus gedeutet. Bei Rhinanthus finden wir ein weitaus mächtigeres Xylem‐System mit einer in der Regel „breiten” Xylem‐Brücke. Haustorial‐Kern und Endophyt sind hier stärker differenziert. Die in dieser Reihe fortschreitende Ausbildung des Xylem‐Systems findet schließlich bei den Haustorien einiger Pedicularis ‐Arten ihren Höhepunkt. Eine kaum noch erkennbare Abgrenzung des Haustorial‐Kernes zum Endophyten hin (beide Komplexe setzen sich bei den Pedicularis ‐Haustorien aus äußerst kleinen Zellen zusammen) wird ebenso als Merkmal einer Weiterentwicklung gewertet, wie das Auftreten einer Zellschicht, die im Aussehen vergleichbar mit der „separation strip” bei Santalaceae ‐Haustonen ist, und die hier als „kollabierte Zone” bezeichnet wird. Neben der stets vorkommenden Xylem‐Xylem‐Verbindung konnte in einem besonderen Fall und bei Parasitismus auf Wurzelknöllchen auch Parenchym‐Parenchym‐Kontakt beobachtet werden. Haustorial‐Strukturen verändern sich bei Selbstparasitismus nicht, bei Sproßparasitismus hingegen scheinen die intrusiven Schmarotzerzeller ziellos das Wirtsgewebe zu durchwuchern, ohne sich jemals zu Xylem‐Leitbahnen zu differenzieren. Die Ergebnisse der anatomischen Untersuchungen zeigten, daß die Scrophulariaceen ‐Haustonen recht unterschiedlich und zum Teil äußerst kompliziert gestaltet sein können.

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