Premium
Brasiliens Wildkartoffeln
Author(s) -
Brücher Heinz
Publication year - 1975
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1975.tb02475.x
Subject(s) - humanities , geography , forestry , art
Zusammenfassung Als Resultat wiederholter Sammelreisen in den Südstaaten Brasiliens wird eine Revision der Sektion Tuberarium im Genus Solanum vorgenommen. Von den sechs aus Brasilien beschriebenen Taxa werden nur die folgenden Arten anerkannt: Solanum chacoense Bitter, S. commersonii Dunal und S. malmeanum Bitter. Die erstgenannte Spezies hat eine außerordentlich weite Verbreitung in fünf Bundesstaaten und erstreckt sich von der paraguayischen Grenze im Westen bis in das atlantische Küstengebirge im Osten. Ein triploider Klon dieser Art (früher als “calvescens” bezeichnet) reicht bis zum 21. Breitengrad im Staate Minas Gerais. Eine schmalfiedrige Variante, die vor 50 Jahren als “S. muelleri” beschrieben wurde, wächst im östlichen Areal, in den Staaten Parana und Santa Catarina. S. commersonii kommt nur im östlichen Teil von Rio Grande do Sul vor und erreicht in der Bucht von Tuberao am atlantischen Ozean (Santa Catarina, 28. Breitengrad) mit einer früher als “acroleucum” bezeichneten Lokalform seine nördlichste Verbreitungsgrenze. Der Originalfundort von S. malmeanum liegt am Rio Ijuhy im Staate Rio Grande do Sul, doch erstreckt sich das Areal dieser nur im “Winter” blühenden, frostresistenten Wildkartoffel in die Nachbarprovinzen von Argentinien, Uruguay und Paraguay. In zytotaxonomischer Hinsicht ist bemerkenswert, daß von den drei in Brasilien existierenden tuberaren Solanum ‐Spezies außer den normalen diploiden auch triploide Klone vorkommen, die sich nur vegetativ vermehren können.