Premium
Die Wirkung der Faktoren Licht und Wasser auf den Spaltöffnungszustand bei Koniferen 1
Author(s) -
Rottenburg Wolfgang,
Koeppner Thusnelda
Publication year - 1972
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1972.tb04135.x
Subject(s) - gynecology , art , physics , medicine
Zusammenfassung In einem Klimaschrank wurde die Abhängigkeit der Spaltöffnungsreaktionen von den Faktoren Licht und Wasser an Tanne und Eibe untersucht. Zur Bestimmung der Spaltenweite kam ein speziell entwickeltes Porometer zur Anwendung.1 . Die maximale Spaltenweite wird bei Tanne und Eibe etwa 40 bis 50 Minuten nach einsetzender Belichtung erreicht. Die Spalten der Tanne reagieren im Öffnungsverlauf zeitlich früher und stärker auf das durch die Transpiration hervorgerufene Wassersättigungsdefizit (Abb. 1). 2 . Auf Verdunkelung reagieren die Stomata bei Tanne und Eibe prinzipiell gleichartig, die Schließgeschwindigkeit ist aber bei der Eibe größer (Abb. 2). 3 . In Abhängigkeit von der Strahlungsintensität zeigt sich bei jeder der beiden Arten ein Maximum der Spaltenweite. Diese Maxima liegen bei sehr unterschiedlichen Strahlungsintensitäten. Für die Abnahme der Spaltenweite bei steigender Strahlungsintensität kann die Erhöhung der Blattemperatur nicht veranwortlich gemacht werden. Es scheint vielmehr das zunehmende Wassersättigungsdefizit die Ursache für den Spaltenschluß zu sein (Abb. 3). 4 . Je größer das Wassersättigungsdefizit ist, desto stärker sind die Spalten geschlossen. Die Eibe reagiert wesentlich empfindlicher als die Tanne (Abb. 4). 5 . Wird eine Nadel vom Zweig abgerissen und in kurzen Abständen (30 Sekunden) die Spaltenweite gemessen, so zeigt sich innerhalb der ersten zwei Minuten keine Änderung. Danach kommt es zu einer kurzfristigen Öffnungsbewegung infolge des abnehmenden Gegendrucks der an die Schließzellen angrenzenden Zellen. Im weiteren Verlauf nimmt die Spaltenweite durch den Wasserverlust stetig ab. Auch hier schließen sich die Spalten der Eibe wesentlicher rascher als die der Tanne (Abb. 5).