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Flechtenwuchs und Luftverunreinigung im Großraum von Saarbrücken
Author(s) -
Seitz Wolfgang
Publication year - 1972
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1972.tb04124.x
Subject(s) - political science
4. Zusammenfassung1 . Im Stadtgebiet von Saarbrücken werden neben dem Vorkommen von etwa 20 Gesteins‐ und Erdflechten 30 kortikole Lichenenarten festgestellt. Dabei werden die Rindenflechten Pertusaria coccodes, P. henrici, Rhinodina pyrina und Lepraria candelaris sowie die meist Sandstein bewohnende “Schwefelflechte” Lecidea lucida erstmals für das Saarland nachgewiesen 2 . Im Untersuchungsraum existiert eine Flechtenwüste (Zone V) von über 18 km Länge und etwa 4 km Breite. Daran schließt sich eine innere Kampfzone (IV) an, in der die Krustenarten Lecanora conizaeoides und Lepraria aeruginosa dominieren. Ein weitgehend ungestörter epiphytischer Flechtenbewuchs (Zone III bis I) ist nur auf wenige, kleine Refugien zumeist der umliegenden Bergkuppen beschränkt 3 . Als auffallend SO 2 ‐resistent erwiesen sich die Blattflechten Parmelia saxatilis und P. subrudecta , die im Stadtgebiet an mehreren Stellen in ± reicher Entwicklung nachgewiesen wurden, während die sonst ubiquitäre Hypogymnia physodes nur in kümmerlichen Initialstadien anzutreffen war 4 . Die Grenze der Flechtenwüste korreliert mit einer mittleren SO 2 ‐Immissionsbelastung von 0,06 bis 0,09 mg SO 2 /m 3 Luft. Diese physikalisch gemessenen Werte dürften aber auf Grund der ermittelten Epiphytenvegetation — verglichen mit anderen Großstädten — noch höher liegen

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