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Genese der Waldmoore des nördlichen Schwarzwaldes
Author(s) -
Radke G. J.
Publication year - 1972
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1972.tb03145.x
Subject(s) - art , physics , humanities
Zusammenfassung In zwei Profilen vom Wildseemoor im Nordschwarzwald hat sich durch neue pollenanalytische Untersuchungen und 14 C‐Analysen die mitteleuropäische Grundsuccession F irbas ' bestätigt: Beginn des Präboreais 7800 ± 70 Jahre v. Chr.; EMW‐Tannenzeit 3975 ± 75 bis 2570 ± 60 v. Chr., in der auch schon die Buche hohe Anteile hatte; Beginn des Subatlantikums 480 ± 70 v. Chr.; eine ausgeprägte Carpinus ‐Zeit setzt 90 ± 70 n. Chr. ein und reicht bis zur Siedlungszeit 1070 ± 70 n. Chr., die durch ein Massenauftreten der Kulturzeiger gekennzeichnet ist, besonders durch Cannabis und Getreide. Als Phasen deutlicher Hochmoortransgressionen ergaben sich an Hand dreier Linienprofile durch das Hohlohseemoor, das Wildsee‐ und Hornseemoor: 1. das Präboreal (7800 bis 5600?); am Ende des Boreais ein starker Hochmoorabbau; 2. die Eichenmischwaldzeit (5500 bis 4000 v. Chr.); fast kein Hochmoorwachstum in der EMW‐Tannenzeit; 3. die Buchen‐Tannenzeit (2500 bis 500 v. Chr.) erweist sich im Wildseemoor als eine Periode guten Moorwachstums und bedeutender Moortransgression; die Zone IXa muß dagegen eine Zeit des Stillstands oder sogar des starken Moorabbaues gewesen sein; 4. um 90 n. Chr. beginnt mit der Massenausbreitung der Hainbuche eine neue Phase des Moorwachstums, die aber nicht zur größeren Moorausbreitung geführt hat; dagegen scheint am Ende dieser Zeit wieder ein Moorstillstand bzw. ‐abbau geherrscht zu haben. 5. Mit der Siedlungsperiode im elften Jahrhundert wurde die letzte stärkere Vermoorungsphase eingeleitet, die mit einer geringen Schwankung um 1800 bis heute anhält. Diese letzte Vermoorungsphase hat die gerodeten Bruchwaldstandorte sehr schnell in hochmoorartige ‘Missen’ umgewandelt, die eine Sphagnum ‐Torfauflage von mehreren Dezimetern gebildet haben. Heute sind die meisten dieser Flächen teilweise in gute Fichtenstandorte überführt worden (Krähenhart, zum Teil! Breitlohmisse), auf einigen führen aber selbst die Kiefern nur ein kümmerliches Dasein und konnten sich nach einem stärkeren klimatischen Rückschlag (dendrochronologische und ‐klimatologische Untersuchungen auf der Kleemisse durch Dr. B. B ecker , Bot. Inst. Hohenheim, noch unveröffentlicht) nicht mehr erholen. Die Moorbildungsphasen wurden in einer Übersichtstafel dargestellt. Diese Ausführungen sind Auszüge aus der noch unveröffentlichten Dissertation des Verfassers an der Universität Stuttgart‐Hohenheim im Fachbereich für Biologie und Allgemeine Naturwissenschaften.

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