Premium
Einfluß der Mykorrhiza auf den Transport von Assimilaten in die Wurzel 1
Author(s) -
Schweers W.,
Meyer F. H.
Publication year - 1970
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1970.tb02328.x
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , biology
Zusammenfassung In eine Assimilationskammer wurden Versuchspflanzen von Pinus sylvestris L. mit bzw. ohne Mykorrhiza derart eingebaut, daß Sproß‐ und Wurzel‐system luftdicht gegeneinander abgegrenzt und jeweils einem Luftkreislauf angeschlossen waren. In der ersten Versuchsserie assimilierten die Nadeln 4 Stunden lang markiertes Kohlendioxid. Anschließend blieben die Pflanzen 116 Stunden in der Assimilationskammer bei normaler Zimmerluft. Während dieser Zeit wurde das im Bodenraum frei werdende 14 CO 2 messend verfolgt. Bereits 4 Stunden nach Beendigung der Assimilation markierten Kohlendioxids waren bei Kiefern mit Mykorrhiza etwa 40% der insgesamt in die Wurzel abgeleiteten markierten Assimilate veratmet worden, bei Pflanzen ohne Mykorrhiza weniger als 10% (Abb. 4). Die erhöhte Atmung des mit Mykorrhizen besetzten Wurzelsystems konnte auch mit Hilfe der Warburg‐Apparatur gezeigt werden (Tab. 1). In einer zweiten Versuchsserie assimilierten die Pflanzen 6 1/2 Stunden lang 14 CO 2 , und anschließend wurde die Aktivität in den einzelnen Pflanzenteilen bestimmt. Bei Kiefern ohne Mykorrhizen enthielten die Wurzeln 0,18% bzw. 0,15% der assimilierten Aktivität (Tab. 2), bei Pflanzen mit einer Mykorrhizafrequenz von 3% 0,45 bzw. 0,38%, und bei einer Pflanze mit einer Mykorrhizafrequenz von 10% enthielten die Wurzeln 6,99% der aufgenommenen Aktivität. Der Quotient aus der Aktivität des Sprosses zu der der Wurzel fiel mit zunehmender Wurzelverpilzung von etwa 30 auf etwa 1. Die Ergebnisse stützen die These, daß ein erhöhter Gehalt der Wurzel an löslichen Kohlehydraten die Folge der Mykorrhizabildung darstellt und nicht ihre Voraussetzung ist. Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Bereitstellung einer Sachbeihilfe sowie der Technischen Assistentin Frau M. M üller für ihre sorgfältige und gewissenhafte Mitarbeit.