Rifamycin SV: Wirkung auf die Mitose in Wurzeln von Allium cepa

Zusammenfassung Die Wirkung von Rifamycin SV (0,001–10,0 mg/ml, 1–48 Stunden) auf die Mitosetätigkeit und Chromosomenmorphologie in Wurzelspitzen von Allium cepa wurde untersucht. Rifamycin verursachte eine Überkontraktion der Chromosomen und verzögerte höchstwahrscheinlich die Anaphasebewegung, hemmte jedoch die Mitose erst in sehr hohen, allgemein‐toxischen Konzentrationen. Die Zellen der Kalyptra zeigten hingegen eine sehr hohe Empfindlichkeit. Aus den Befunden kann geschlossen werden, daß zumindest bestimmte Zellen höherer Pflanzen ebenso wie die von Säugern weniger von Rifamycin geschädigt werden als Bakterienzellen und daß Rifamycine zur Sterilhaltung bestimmter Zellkulturen geeignet sein dürften. Abstract The effect of rifamycin SV (0.001—10.0 mg/ml, 1—48 hours) was studied with regard to the mitotic activity and the chromosomal morphology in root tips of Allium cepa. Rifamycin caused over‐contraction of chromosomes, and probably delayed anaphase movement, but did not inhibit mitosis except at very high, unspecifically toxic concentrations. Only the cells of the calyptra showed a high sensitivity. The findings indicate that at least specific cells of angiosperms likely those of mammals are less affected by rifamycin than bacteria, and that rifamycins might be suited for the sterile culture of such specific cells.