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Zur Kenntnis der eigenartigen Volvocale Chlamydobotrys
Author(s) -
Pringsheim Ernst G.
Publication year - 1969
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1969.tb02268.x
Subject(s) - chemistry , philosophy
Zusammenfassung Chlamydobotrys unterscheidet sich morphologisch wie physiologisch von allen anderen Volvocalen. Es besteht aus lockeren Kolonien zweigeißeliger Zellen mit Chromatophor und Stigma, die meist in vier Stockwerken zu je vier angeordnet sind. Was man Spondylomorum genannt hat und vier Geißeln je Zelle besitzen soll, ist derselbe Organismus; die Vierzahl war ein Irrtum. Die Fortpflanzung geschieht ungeschlechtlich durch Teilung und Anordnung zu jungen Kolonien im Innern der Mutterzellen oder geschlechtlich durch Bildung zahlreicher winziger grüner Schwärmer, die zu zweit verschmelzen oder sich vegetativ vermehren. Die Zygote bewegt sich einige Zeit mit vier Geißeln. Dann wird sie zur Dauerspore. Es gibt viele Kleinarten. Physiologisch ist Chlamydobotrys dadurch ausgezeichnet, daß ihre Photosynthese für die Vermehrung nicht genügt. Weit überwiegend ist eine neue Ernährungsart durch Verarbeitung von Acetat mit Hilfe des Lichtes. Der Gaswechsel ist gering. Chlamydobotrys stellata und Chlamydomonas mundana können am Leben bleiben, auch wenn keine Zufuhr von Sauerstoff aus dem Medium stattfindet; aber ohne Photoassimilation von Acetat tritt keine ergiebige Vermehrung ein. Einen entsprechenden Ernährungsvorgang konnten wir auch bei einigen anderen grünen Organismen nachweisen; bei diesen liegt aber das Mengenverhältnis der CO 2 ‐ und der Acetatphotoassimilation umgekehrt.