z-logo
Premium
35. J. Hild: Vegetationskundliche Untersuchungen an einigen niederrheinischen Meeren
Publication year - 1964
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1964.tb03535.x
Subject(s) - physics
Zusammenfassung Untersucht werden drei niederrheinische Meere, die sämtlich auf alte Flußmäander des Hauptstromes zurückzuführen sind. Im Zuge ihrer Entstehung und weiteren Ausgestaltung durch den Strom selbst erhielten sie jedoch eine unterschiedliche Wannenform, die Mitursache für die unterschiedlichen Vegetationsverhältnisse ist. In den Verlandungszonen kommen nur Ufer‐ und Wasserpflanzengesellschaften und in diesen auch vielfach Reinbestände einer einzelnen Art zur Entwicklung. Bruchwald‐ und Flachmoorwiesengürtel fehlen. Das artenreiche Scirpeto‐Phragmitetum typicum ist im allgemeinen am besten verbreitet, zeigt am Wyler und Hagener Meer eine gewisse Einheitlichkeit, weist aber je nach Standort auch einige Ausbildungsformen auf, in denen Glyceria maxima, Schoenoplectus lacustris und Typha angustifolia dominieren. Das artenreiche Glycerietum maximae ist an allen drei Meeren in gleicher Weise entwickelt und weist hin und wieder eine Schoenoplectus ‐ oder Carex gracilis ‐reiche Ausbildungsform auf. Nährstoffreiche Untergrundverhältnisse sind für diese Bestände, die um so artenreicher sind, je fester der Boden ist, typisch. Das artenarme Caricctum gracilis kommt nur am Repeler Meer zur Entwicklung und befindet sich im Anfangsstadium. Auf das Wyler Meer sind demgegenüber das Phalaridctum arundinaceae , auf das Hagener Meer die relativ artenreichen Sparganium‐Glyceria ‐Mischbestände beschränkt, die an ähnlichen Standorten vorkommen wie das Glycerietum maximae . Alle anderen beobachteten Röhrichte liegen in Reinbeständen vor, und zwar ein Typha‐Schoenoplectus ‐Reinbestand an windoffenen Stellen des Hagener Meeres, Reinbestände mit Schoenoplectus lacustris oder Typha angustifolia oder Phragmites communis gleichfalls an wind‐ und wellenoffenen Stellen des Hagener und Wyler Meeres, und nur am Repeler Meer konnten sie wegen der geländemorphologischen Verhältnisse der Umgebung nicht zur Entwicklung kommen. Das Caricetum gracilis kommt als Reinbestand im Wasser an allen drei Meeren vor und kann als Pioniergesellschaft gelten. Den Typha minima‐, Carex riparia ‐oder Glyceria maxima ‐Reinbeständen kommt bisher nur eine untergeordnete Bedeutung zu. Sie haben entweder als vorübergehende Stadien oder als Pioniergesellschaften zu gelten. Insgesamt läßt sich im Hinblick auf die Uferpflanzengesellschaften feststellen, daß Wyler und Hagener Meer in etwa gleich gute Bestände aufweisen, wobei das Wyler Meer jedoch im allgemeinen eine stärkere Differenzierung zeigt. Am Repeler Meer dagegen sind außer den verschiedenen Carex ‐ und Glyceria ‐Beständen alle anderen Röhrichtgesellschaften nur lückenhaft ausgebildet, weil die Geländeverhältnisse ‐ Steilufer ‐ eine solche Entwicklung nicht zuließen. Die Wasserpflanzengesellschaften sind an den drei untersuchten Meeren, bedingt durch Hochwasserfluten (Wyler Meer), Wind/Wellenwirkung (Hagener Meer) und Abwassereinfluß (Repeler Meer), nur lückenhaft und artenarm entwickelt. Am Repeler Meer kommt es gar nicht zur Ausbildung von Wasserpflanzengesellschaften. In den beiden anderen Meeren ist die Nymphoides peltata ‐Gesellschaft am besten verbreitet als Misch‐ oder Reinbestand sowie als Polygonum ‐reiche Ausbildungsform. Die Seerosengesellschaften zeigen die auch von anderen niederrheinischen Gewässern bekannte Aufgliederung in Fazies, die teilweise schon zur Nymphoides peltata ‐Gesellschaft tendieren. Am Wyler Meer kommen außerdem noch eine Polygonum amphibium ‐Gesellschaft und ein Lemnetum minoris zur Entwicklung, während die Ceratophyllum demersum ‐ und Hydrocharis morsus‐ranae ‐Bestände auf das Hagener Meer beschränkt bleiben. Eine endgültige soziologische Zuordnung der behandelten Bestände konnte nicht erfolgen, weil die großräumigen Untersuchungen, die alle niederrheinischen Gewässer umfassen, noch nicht abgeschlossen sind.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here