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49. M. Delbrück: Der Lichtsinn von Phycomyces
Publication year - 1962
Publication title -
berichte der deutschen botanischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.871
H-Index - 87
eISSN - 1438-8677
pISSN - 0365-9631
DOI - 10.1111/j.1438-8677.1963.tb02497.x
Subject(s) - physics , microbiology and biotechnology , biology
Zusammenfassung Wir wollen unsere abschließenden Bemerkungen auf diejenigen Punkte konzentrieren, die eine Auftrennung der Wirkkette vom Lichtreiz zu den Reaktionen andeuten.1. Das Licht steuert das vorhandene Wachstumspotential und kann je nach dem Beleuchtungsprogramm die azimutale, die longitudinale und die zeitliche Verteilung des Streckungswachstums beeinflussen. 2 . Die Wachstumsrate kann über längere Zeiten verdoppelt werden („Sonnenaufgangsexperiment”). Bei einem einstufigen Intensitätssprung erhöht sich die Wachstumsrate aber nur für wenige Minuten, denn 3 . die zeitlichen Intensitätskontraste werden vollständig fortkorrigiert durch Adaptation. 4 . Azimutale Intensitätskontraste werden nicht fortkorrigiert durch Adaptation. 5 . Die Vermessung der Wirkungsspektren der tropischen und der Streckungsreaktion führt zu einem Absorptionsspektrum des Rezeptors mit einigen gesicherten Zügen. Der Vergleich mit dem Transmissionsspektrum führt darüber hinaus zu dem Schluß, daß der Rezeptor nahe der innersten Schicht des Protoplasmas sitzen muß, d.h. dort, wo das Protoplasma aufwärts strömt. 6 . Obere und untere Grenzen der Konzentration des Rezeptors lassen sich abschätzen und führen zu dem Schluß, daß er spektroskopisch mit verfeinerten Methoden in situ direkt nachweisbar sein sollte. 7 . Adaptation läßt sich longitudinal scharf begrenzen. Die Grenze ist auch nach 10 Minuten noch scharf. Liegt eine solche Grenze etwa in der Mitte der Wachstumszone, dann wandert sie relativ zur Zellwand nach oben, so daß ihr Abstand vom Sporangium sich in 10 Minuten nicht meßbar ändert. 8 . Zwischen Rezeption und Wachstumsreaktion findet eine Verlagerung abwärts statt. Bei Dauerreizung eines schmalen Streifens hoch in der Zone führt dies zu einer verzögerten Wachstumsreaktion tiefer in der Zone. Bei Dauerreizung weiter unten führt die Dauerreizung nur dann zu einem lokalisierten Knick, wenn der Reiz in konstanter Höhe vom Boden gegeben wird.

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